Romanik und Fleischschnaka im Elsass

Ottmarsheim liegt an der alten Römerstraße von Augst über Basel nach Straßburg. So kann man davon ausgehen, dass dieser Ort schon sehr früh besiedelt war. Ab 1020/1030 ließ Graf Rudolf I. von Altenburg die Kirche auf eigenem Grund in Ottmarsheim bauen, als Mittelpunkt eines von ihm gestifteten Benediktinerinnen-Klosters. Kein Geringerer als Papst Leo IX. weihte die Abteikirche im Jahre 1049. Historikern gilt er als der bedeutendste deutsche Papst des Mittelalters. Bruno – so sein bürgerlicher Name – wurde als Sohn des elsässischen Grafen Hugo von Egisheim (heute Eguisheim) geboren. Seine Verbindung zum Stifter der Ottmarsheimer Abtei muss eng gewesen sein, denn Graf Rudolf war einer der Anführer des päpstlichen Heeres in der Schlacht von Civitate in Süditalien, die für die Päpstlichen verheerend endete. Leo IX. geriet in die Gefangenschaft der Normannen und starb im folgenden Jahr nach seiner Freilassung. Rudolf fiel. Ob seine sterblichen Überreste in Ottmarsheim bestattet wurden, ist ungewiss. Nach seinem Tod 1053 führte ein Neffe das Geschlecht weiter, der sich als erster „Habsburger“ nannte – nach der Habichtsburg im Aargau.




Die Architektur der Kirche lehnt sich an die Pfalzkapelle Karls des Großen an, ist aber im Vergleich schlicht. Zunächst wuchs und gedieh das Stift, aber rund 200 Jahre später ließ Bischof Heinrich von Basel die Abtei in einem Kleinkrieg mit den Habsburgern niederbrennen. Das gleiche Schicksal bereiteten ihr die Basler in den Jahren 1445/46 und die Berner 1468. Abgesehen von diesen Katastrophen sollte sich auch die eigentlich bevorzugte Lage an der großen Verbindungsstraße zwischen Straßburg und Basel verhängnisvoll auswirken. Königlicher Besuch war häufig, und die Abtei war verpflichtet, Herrscher und Tross zu verpflegen. Das ruinierte die Benediktinerinnen, die damit das Schicksal anderer Klöster teilten.

Die Abteikirche St. Peter und Paul ein Kleinod in dem Städtchen Ottmarsheim in der Rheinebene des Elsass und eine der Stationen auf der romanischen Straße, die von Straßburg nach Feldbach führt.

Fleischschnaka mit Salat
ist eine Elsässer Spezialität. Oft findet man sie fix und fertig beim Fleischer oder auch im Supermarkt.
Sie sind lecker, sehr sättigend und man kann sie auch leicht selber zubereiten.

Zutaten für den Nudelteig:
400 g doppelt gemahlenes Hartweizenmehl
200 ml Wasser
1 TL Salz

Für die Füllung:
400 g gekochtes Rindfleisch (aus der Suppe)
400 g Schweineschulter (roh)
2 Eier
2 Schalotten
2 Karotten
1 Stange Lauch
3 Knoblauchzehen
Semmelbrösel
Petersilie
Salz, Pfeffer, Muskat, Butter und Öl

Fleischbrühe
100 ml Weißwein (Riesling oder Sylvaner)

Die Zutaten für den Nudelteig miteinander vermischen und mit den Händen zu einem kompakten Teig verkneten, dann zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie im Kühlschrank für ca. 2 Std. rasten lassen. Den Teig dünn ausrollen und mit folgender Füllung bestreichen:

Das gekochte Rind- und das rohe Schweinefleisch zusammen mit den Schalotten durch den Fleischwolf lassen. Die Karotten würfeln und vom Lauch nur das Weiße in feine Ringe schneiden und mit den Eiern unter das Fleisch mischen und mit den Gewürzen abschmecken. Eventuell mit etwas Semmelbrösel andicken.

Die Teigplatte mit der Füllung aufrollen und am Ende mit Wasser verschließen. Von dieser Rolle ca. 4 cm dicke Scheiben abschneiden. In einem Öl-Buttergemisch anbraten. Die Schnaka sollen gut braun werden. Mit Fleischbrühe und Weißwein auffüllen und ca. 30 Minuten schmoren.

Dazu passt ein grüner Salat.

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