Frischkäse mit dehydrierten Rote Beete

Seit geraumer Zeit bereite ich meinen Frischkäse selber zu. Ganz in der Nähe gibt es einen Hofladen, bei dem ich regelmäßig Eier kaufe. Im Vorbeifahren habe ich gesehen, dass die Hühner dort durch die Wiesen laufen und dazu das Schild: „Eier zu verkaufen.“

Ich bin hin und musste die Eier ganz modern aus einem Automaten ziehen, der immer „Danke für den Einkauf“ sagt. Und das sagt er bei jeder Packung erneut. Dann gab es aber noch einiges anderes zu kaufen: Käse, Quark, Wurst in Dosen,  Butter, Kartoffeln und noch einiges mehr. Unter anderem kann man dort frische Milch zapfen.

Einmal traf ich dort eine Familie die viel Milch zapfte und die kleine Tochter plauderte gleich los: „Daraus machen wir Käse!“ Meine Neugierde war geweckt und ich bekam eine Internetadresse, wo man alles Nötige bestellen kann. So begann mein Käserhandwerk. Inzwischen bereite ich alle drei Wochen neuen Frischkäse zu. Manchmal verfeinere ich ihn mit Rahm oder ein anderes mal mit frischen Kräutern.

Zu St. Martin gab es bei mir ein Gänseessen mit Freunden.

St. Martin war jener römische Soldat, der seinen Mantel mit einem Armen teilte und dann Mönch wurde. Er muss ein guter Mensch gewesen sein, denn man beschloss ihn zum Bischof zu  weihen. Doch das wollte der gute Martin nicht. (Das St. Fehlt, denn damals war er ja noch nicht heilig.) Er versteckte sich in einem Gänsestall. Das war ein Fehler, denn wie allgemein bekannt, sind Gänse vorlaut und schnattern sofort los, wenn ihnen etwas Fremdes über den Weg läuft. Und so wurde er entdeckt und schließlich doch noch Bischof und schließlich auch noch heilige gesprochen. In jener Zeit, hat man noch die Guten zum Bischof berufen, nicht wie die schlimmen Beispiele aus Köln, Limburg und — nee, das hat keinen Sinn, da gibt es zu viele Beispiele.

Die Kinder gedenken des St. Martin in Laternenumzügen und bekommen zum Schluss eine Wurst im Brötchen: Ein Wurstwecken. Die Erwachsenen essen heute an St. Martin traditionell Gänsebraten. Natürlich bekommen die Kinder auch etwas von der Gans. Der wirkliche Grund, das man an St. Martin Gänse isst,  ist ein anderer, aber mir gefällt die Geschichte mit dem halben Mantel und den Gänsen besser.

Zur Vorspeise gab es diverse Kleinigkeiten, unter anderem stand der Frischkäse auf dem Tisch. Dazu gab es hydrierte und dann in Schlehensaft rehydrierte Rote Beete. Das hatte ich vor einige Zeit im Restaurant „Otto in Berlin gegessen. Das hat mir so ausgezeichnet geschmeckt, dass ich experimentiert habe und das Ergebnis ist nach zwei anderen Versuchen ganz ordentlich.

Die Roten Beete werden zuerst in Alufolie eingewickelt im Ofen im eigenen Saft gegart. Dann habe ich  sie geschält, in fingerdicke Scheiben geschnitten und diese in einer Darre hydriert. Die noch lauwarmen getrockneten Scheiben kamen dann für drei Tage in Schlehensaft.

Zum Servieren habe ich sie kurz in eine Vinaigrette mit etwas Meerrettich getaucht. Es war sehr lecker.

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