Schwelt der November rauhreifgrau,
stich Bauer ab, die Wurzelsau.
Den Kessel heiz, die Pfannen richt,
mit Korn den Metzger bläue nicht.
Damit er in der Dunkelheit,
den Finger nicht ins Hackfleisch schneid.
So heißt es im Liede, doch manche Sau kommt schon im Oktober unters Messer und bei Fahrten durch die herbstlichen Lande sieht man die Hinweisschilder an den Gasthäuser: Schlachtplatte.
So Schlachtplatten sind je nach Region recht unterschiedlich. Eine Besonderheit gibt es in der Steiermark. Dort wird an Schlachttagen eine „Klachelsuppe“ serviert. Man kann sie mit Kartoffeln (Erdäpfel) oder mit gebähtem Brot servieren. In der Südost-Steiermark wird das Nationalgericht der Steirer, der Heidensterz dazu serviert. das Rezept ist bestimmt nicht jedermanns Sache, sowie das bei Schlachttagen auch mit anderen Köstlichkeiten ist.
Für die Suppe kann man die hintere Schweinshaxe nehmen und diese in Scheiben sägen lassen. Ebenso gut gehen aber auch Schweinsfüße, die in der Mitte gespalten sind. Dazu gehört viel Suppengrün und Gewürze.
Alles zusammen wird lange gekocht.
Zutaten:
1000 g Schweinshaxe oder Pfötchen (Klacheln)
viel Suppengemüse (Möhren, Sellerie und Lauch)
Schweineschwarten
1 Zwiebel
1 1/2 l Wasser
1 Lorbeerblatt
2 Nelken
Wacholder und Pfefferkörner (nach Geschmack)
Majoran
Kümmel
40 g Mehl
40 g Fett
1 Glas herber Weißwein
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Die geteilten Klacheln mit dem Suppengemüse, der Zwiebel, die in Scheiben geschnitten wird, den Schwarten und den Gewürzen weich kochen. Das kann lange dauern.
Dann vorsichtig die Klacheln herausnehmen. Sie sollen weich sein aber nicht zerfallen , damit man sorgsam die Knöchlein auslösen kann. Das ausgelöste Fleisch wird klein geschnitten und zur Seite gestellt.
Ich püriere die Suppe leicht an, damit das Suppengemüse eine sämige Konstanz gibt.
Aus dem Fett und dem Mehl eine Einbrenne zubereiten und in der Suppe verstrudeln.
Jetzt kommt wieder das Fleisch hinzu und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Vor dem Servieren gebe ich ein Glas Wein zur Suppe. Das Originalrezept sagt Essig, aber ich schätze darin ein Glas Schilcher oder besser noch einen Uhudler, von dem ich noch einen passenden Rest in der Flasche hatte.
Heute muss ich kneifen. Diese Suppe ist das was Sie sagen, nicht jedermanns Sache.
Hier bin ich Jedermann.
Ich nehme genüsslich den schönen Novembervers und schaue nochmal bei Ihren Desserts vorbei.
Liebe Grüße und es gibt sicher viele Liebhaber dieser nahrhaften Speise.
Ja, schauen Sie vorbei, denn in den nächsten Tagen gibt es ein wundervolles Dessert aus Westfalen: „Errötendes Mädchen“.
Liebe Grüße
Gerd
Ich kneife nicht :-)
Dacht ich es mir doch!
Ich natürlich auch nicht. Ich muss allerdings gestehen, dass ich noch nie Klacheln gegessen habe. In der traditionellen Küche gibt es scheinbar noch soo viele NIEs, was aber wiederum der Vorteil hat, dass es für mich noch viel Neues zu entdecken gibt. :-)
Liebe Grüße,
Eva
Die Suppe schmeckte herrlich!
Der Herbst hat eben auch seine schönen Seiten ;-)
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Die währschaften Gerichte im Herbst erfreuen mich besonders.
Liebe Grüße
Gerd
Man merkt es in der Küche, es wird draußen kälter und drinnen wärmer!
Ich nehme erst einmal nur ein Löffelchen, probieren werde ich, ich muss ja urteilen können!
Liebe Grüße
Klärchen
Einen Löffel porbieren! So ist es recht. Nachschlag gibt es, falls es mundet.
Liebe Grüße
Gerd
Natürlich kneif ich auch nicht – wer fettes, gekochtes Schweinefleisch mit Kren isst, wird doch so eine feine Suppe nicht verweigern :-)!
Oh ja, ich möchte auch von dem gekochten Schwein mit Kren.
Klachlsuppe ist ein Traum – aber wie du richtig schreibst: nicht jedermanns. Meiner schon.
Ich kenn es so, dass man ein Gmachterl macht, also Sauerrahm mit Mehl verquirlt und die Suppe so bindet. Aber da gibt’s sicher wieder 1000 Rezepte, von denen jedes das einzig Wahre ist. Das hier gefällt mir auf jeden Fall sehr gut!
Die Variante mit dem Gmachterl kenne ich auch, mag ich sehr gerne, hätte ich auch sicher angewandt, wenn ich im Moment daran gedacht hätte. Klachelsuppe ist ein Traum.
Ich kneife… Ich mag zwar Eisbein und auch Suppen bzw. Eintöpfe aller Art. Aber irgendwie machen mich die Worte wie «Schweineschwarten», «Pfötchen» sowie «Fett» und «Einbrenne» nicht wirklich an. Wahrscheinlich liegt es an der Wortwahl… manchmal bin ich ein bisschen zickig… ;-)
Welche Einsicht. Nein, das geht vielen so, die dann aber beim Probieren bekehrt werden. Du bekommst einmal einen Probierlöffelchen voll.