Huhn mit Kapern – hässlich, aber lecker!
Wenn der Sommer zu Ende geht, sortiert man unnütze Körnerfresser aus. Dann beginnt die Saison des Suppenhuhns. Suppenhühner sind meist deutlich älter und damit auch deutlich größer und geschmacks-intensiver als klassische Brathühner – an ihnen ist ganz schön was dran. Ein Huhn einfach nur auskochen und dann zu entsorgen, wäre eine ziemliche Verschwendung. Nach mehrstündigem Kochen ist das Fleisch zwar etwas ausgelaugt und trocken, mit ordentlich Sauce wird es aber zu einem großen Genuss.
Gute Suppenhühner sind schwer zu finden. Diese Gummiteile aus den Tiefkühltheke gehen gar nicht. 2 kg sollte so ein Huhn schon haben. Ich habe das Glück, solche Tiere auf dem Wochenendmarkt in Mulhouse im Elsass zu finden. Mein angestammter Geflügelhändler, hat immer einige schöne Exemplare im Angebot.
Die Hühnersuppe gehe ich puristisch an: Huhn mit Wasser und/oder nach Verfügbarkeit übrig gebliebenem Wein bedecken, wenige Pimentkügelchen, ein paar Lorbeerblätter, zwei Nelken, Pfefferkörner, Zwiebel und eventuell Wurzelgemüse dazu, mindestens zwei Stunden sanft köcheln lassen, fertig.
Über Nacht die Suppe auskühlen lassen und am nächsten Tag abseihen. Das Fleisch von der Karkasse pflücken. Ich nehme auch gern die Haut mit – grob gehackt schmeckt sie in Sauce ausgezeichnet.
Zutaten:
Ordentlich Butter, ein, zwei Esslöffel Mehl, 1/4 Liter Hühnersuppe, eine knappe halbe Flasche Weißwein, reichlich Kapern, Zitronenschale, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, ein wenig Dijon Senf, reichlich Sauerrahm oder Creme Fraiche
Zubereitung:
Das Fleisch eines halben gekochten Suppenhuhns von den Knochen pflücken und in grobe Stücke zerteilen.
Die Butter in einer Kasserolle schmelzen. Das Mehl zugeben, gut einrühren und kurz rösten. Mit Hühnersuppe und Wein ablöschen, die Kapern zugeben und etwa zwanzig Minuten köcheln lassen, bis der Mehlgeschmack ausgekocht ist, und die Sauce auf die gewünschte Konsistenz eingedickt.
Zitronenschale, Senf, Pfeffer, Sauerrahm und Huhn zugeben, alles gut einrühren, durchwärmen, aber nicht mehr kochen, und mit Salzkartoffeln servieren.
Kartoffel ist nicht Kartoffel. Leider beschränkt sich das Angebot in gängigen Geschäften oft nur auf die unterschiedlichen Kochtypen. Zu diesem einfachen Gericht nehme ich am liebsten die Kartoffelsorte „Andengold“. Sie ist goldgelb und hat ein unglaubliches Kartoffelaroma. Meine Kartoffeln kommen von der Maison Bayard aus der Picardie. Beziehen kann man sie im Internet bei „Tartuffli“.
Der Link ist kein Affiliate-Marketing-Link! Es ist so schwierig gute Kartoffeln zu finden – und hier werde ich fündig.