Regelmäßig bekomme ich Forellen aus dem Untersee geschenkt. Wenn sie bereits goldgelb geräuchert sind, freue ich mich besonders. Meist esse ich sie ganz profan mit Bauernbrot, Butter und Salat. Doch dann überkommt es mich andere Male und ich will etwas Besonderes daraus machen. – Nebenbei gesagt, so eine frisch geräucherte Forelle aus dem Untersee ist an sich schon was Besonderes. Lange Zeit habe ich mich da an ein Rezept von Ewald Plachutta aus dem Buch “Die feine Küche” gehalten. Das war ein Räucherforellenmousse.
Dieses mal wollte ich etwas Neues machen. Neu natürlich nur für mich. Ein Aufstrich – man könnte es auch Rilette nennen -, der als Hauptzutat die Räucherforelle enthält. Aufstrich, das klingt so wie Deutsches Abendbrot: Brot, Butter und oben etwas drauf. Nein, Aufstriche habe ich schon viele Arten gemacht; vom Topfenaufstrich bis zum Eieraufstrich, alles was denkbar ist. Erst einmal habe ich mich umgeschaut, wer macht ein Forellen Rilette und wie macht er das Forellen Rilette. Da gibt es enorm viele Anregungen von ganz schlicht bei der Sarah Wiener bis ganz aufwendig in einigen Kochzeitschriften. Zum Schluss habe ich mir das ganze durch den Kopf gehen lassen und mein eigenes kreiert.
Zutaten:
250 g Forellenfilets, geräuchert ohne Haut
50 g Brunoise vom Suppengemüse
2 El Olivenöl
5 cl trockener Weißwein
1 Lorbeerblatt (möglichst frisch)
Salz und Pfeffer
5 cl Noilly Prat
20 g in Salz eingelegte Kapern (andere tun es auch)
2 Stiele glatte Petersilie
2 Stiele Thymian
100 g weiche Butter
50 g Creme double
abgeriebene Schale von 1/2 Bio-Zitrone
Cayennepfeffer
Pfeffer und Salz
Zubereitung
Olivenöl in einer Sauteuse erhitzen und darin die Brunoise bei starker Hitze 2-3 Minuten dünsten. Mit Weißwein ablöschen, Lorbeerblatt dazugeben und leicht salzen und pfeffern. Noilly Prat dazugeben und soweit reduzieren, bis kaum noch Flüssigkeit in der Sauteuse ist.
Lorbeerblatt wieder herausnehmen (und eventuell zur Dekoration aufbewahren).
Forellenfilets vorsichtig von der Haut und eventuellen Gräten befreien und grob zerkleinern. Kapern vom Salz befreien, gut abtropfen lassen, trocken tupfen und fein hacken. Petersilienblätter abzupfen und fein hacken. Thymianblätter von den Stielen streifen und fein hacken.
Butter, Creme double und restlichen Noilly Prat weißlich schaumig schlagen. Zitronenschale, Kapern, Petersilie und Thymian unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer würzen. die Brunoise und das zerkleinerte Forellenfleisch unter die Buttermischung heben.
Lorbeerblatt oben auf legen. Verschlossen hält sich den Aufstrich eine Woche im Kühlschrank.
Rillettes ob mit Forelle, Lachs oder einfach nur Sardinen ich möchte sie in meiner Küche nicht missen.
Dein Rezept ist besonders schön.
Liebe Grüsse aus meiner Küche
Danke Marlies,
ja so ein Rilette mag ich auch nicht missen.
Liebe Grüße vom Bodensee
Nicht schlecht (sagt man in Basel) und meint damit sehr gut.
Der etwas andere Aufstrich für “Canapés” bzw. “Amuse-Gueules” für die kommenden Festtage.
Ist gespeichert. Danke für deine feine Rezeptinterpretation !
Ja, ein herrlicher Aufstrich für Canapés. Auf Weihnachten will ich eine Gans verarbeiten: Rilette, Gänsekeulen Confit, geräucherte Brust eingemacht ….
Dein Rezept kommt wie gerufen, die Tage flattern mir ein paar selbstgeräucherte Forellen ins Haus, da ich die alle alleine Essen soll, muss ich mir immer etwas überlegen. Dein Rz mops ich mir dann mal, das wird ausprobiert.
Liebe Grüße ins Wochenende
Kerstin
Guten Appetit dabei!
Ich hätte noch Rilette vom Kaninchen in den Vorräten (in der Eifel gekauft), aber ich bezweifele, dass es so fein ist wie deins. Eine großartige Idee für den Heilig Abend Schmaus!
Liebe Grüße,
Eva
Bei mir wird Heilig Abend dann Gänse Rilette geben. Mag ich auch sehr gerne.
Liebe Grüße
Gerd
So etwas Gutes – würde meine Mutter sagen.
Und ich greife Eva ‘s Gedanken auf, das ist ein Idee für eine Vorspeise des Weihnachtsmenues.
Liebe Grüße, Ute
Noch einmal: Weihnachten gibt es Gänse Rilette und die Geschichte von Auguste der Weihnachtsgans.
Liebe Grüße
Gerd
Leopold Löwenherz und sein Peterle, wie schön.
Späte Antwort: richtig: wie schön!
Oh….herrlich. So gute Forellen wie Du bekomme ich zwar nicht, aber ich werde es mal mit Bordmitteln probieren :-) Ich liebe Räucherfisch und Rillettes.
Da geht doch fast jeder Räucherfisch. Ich mag es auch gerne mit Aal.
Ganz egal wie man es nennen mag, ob Aufstrich, Mousse oder Rillette, genau so mag ich das ;-)
Genau, genau so!
Einen sehr schönen Aufstrich hast du da gebastelt! Und das Glück hätte ich auch gern, dass ich geräucherte Forellen geschenkt bekomme, aber zumindest hab ich jetzt eine tolle Quelle, wo ich welche kaufen kann.
Das ist gut, wenn man die Quellen kennt. Ich suche auch noch immer für einige Dinge, wo es die guten Sachen gibt.
Klingt und schaut sehr gut aus! Ich schließe mich Eva an, werde es mir mal für Weihnachten vormerken, wenn der Schwiegervater zum Essen kommt :D
Das wird wohl ein echter Weihnachtshit!