Auberginencurry mit Vadouvan

Nahe der London Bridge befindet sich der Borrough Market. Er ist einer der ältesten Märkte der Metropole und wurde bereits im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Hier findet man typische englische Lebensmittel, wie auch kulinarische Spezialitäten aus aller Welt. Ein Magnet war für mich der Gewürzhändler, der eine unglaubliche Anzahl an Gewürzen aus allen Kontinenten anbot.


In einem Schälchen war ein Currygewürz zum Probieren angeboten, dessen betörender Duft mich anzog und ich habe das erste mal von «französischem Masala» oder «Vadouvan» gehört. Daheim musste ich erst einmal nachgeforscht, was es mit dem französischen Masala auf sich hat.

Allgemein geht man davon aus, dass der indische Subkontinent von den Briten regiert wurde. Hingegen ist es weniger bekannt, dass kleine Gebiete in Indien unter  unter französischer Kontrolle waren. Der bedeutendste dieser kleinen Vorposten war die Stadt Pondicherry an der Küste von Tamil Nadu südlich von Chennai (Madras), wo auch heute noch der französische Einfluss stark ist.

Französisches Masala (Vadouvan) ist eines der kulinarischen Vermächtnisse der französischen Herrschaft. Es ist eine Kombination aus den besonderen Aromen beider Küche.  Man nimmt Schalotten, Zwiebeln und Knoblauch kombinieren mit Bockshornklee, Fenchel, Curryblättern und anderen Gewürzen, um einen warmen, vollen und abgerundeten Geschmack zu erhalten, der mit den nussigen Noten von Sesam und Kokosöl abgerundet wird.

Man kann Vadouvan für alle traditionellen Gerichte mit Curry verwenden, eventuell muss man es noch mit einer Currymischung ergänzen. Um meine mitgebrachte französisches Masala auszuprobieren, habe ich mich für ein Auberginencurry mit Zitronengras und Kokosmilch entschieden. Auberginen sind ein vielseitiges Gemüse, das weit über Antipasti und Moussaka hinausgeht.

Das Rezept dazu habe ich – etwas abgeändert – aus dem Buch «Rice and Spice» – A Bengali food adventure – von Anna Kochan. Anna Kochan ist eine sehr nette ältere Dame, die von Kindheit an gerne gekocht hat. Währen der Übertragung einer Kricket Partie zwischen Indien und England (Test Match Special) auf BBC, die sie als Kricket Fan natürlich nicht verpasste, berichtete der Reporter auch von einem Charity Projekt «Future Hope» aus Kalkutta.  Eine Organisation, die Kinder von der Strasse holt und ihnen ein Zuhause gibt. Im Dezember wurde das Spiel übertragen und in ihr wuchs der Wunsch, bei «Futur Hope» mit zu arbeiten. Im Oktober des folgenden Jahres war es soweit und sie flog nach Indien. Sechs Monate hat sie in der Küche in einem Kinderdorf von «Future Hope» mitgearbeitet und die Rezepte der meist einfachen Gerichte notiert. Zurück in England wurde daraus ein Buch, dessen Reinerlös aus dem Verkauf an «Future Hope» geht.

Und da wir beschlossen hatten, den Bücherladen «Books for Cooks» in Notting Hill zu besuchen, fand ich Anna Kochan. Sie saß vor dem Laden, bot indische Snacks an und warb um den Verkauf ihres Buches.

Auberginencurry mit Limonen und Kokosmilch

Zutaten
2  Auberginen, längs geviertelt, dann halbiert
Olivenöl
6 Schalotten (fein gehackt)
1 EL Vadouvan
1 Limone in kleine Stückchen geschnitten
1 TL Zucker
400 ml Kokosmilch
Gemüsebrühe
ein kleiner Bund Koriander, grob gehackt

Zubereitung
Das Olivenöl in der Pfanne erhitzen, und die Auberginen darin bräunen, aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.

Köcheln Sie das Französische Vadouvan mit dem Zucker und den Schalotten für ein paar Minuten in dem restlichen Öl. Jetzt die Kokosmilch, die Gemüsebrühe und die Limonenschnipsel dazu geben und alles zum Kochen bringen.

Die Hitze reduzieren, die Auberginen in den Gewürzsud geben und die Auberginen köcheln, bis sie zart , aber nicht matschig sind. Zwischendurch immer wieder die Auberginen mit dem Gewürzsud begießen. Das braucht ungefähr 15 Minuten. Nach Geschmack würzen und den Koriander über die fertigen Auberginen  streuen.

Ich habe das Auberginencurry mit Nan serviert.

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2 Antworten zu Auberginencurry mit Vadouvan

  1. Susanne sagt:

    Vadouvan habe ich (selbstgeklöppelt). Dein Curry probiere ich also. Mit gaaaaanz leichtem Neid für das Treffen vor Books for Cooks Wobei es für meinen Geldbeutel vermutlich besser ist, wenn ich keinen Fuß in diesen Laden setze.

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