Huevos Rancheros – oder wie man es immer nennen mag!

Es gibt Zeiten in den Food Blogs, da sieht man überall und immer wieder gleiche oder sich sehr ähnelnde Gerichte. Ich selbst habe einmal „Menemen“ verblogt. Liebe Freuden, das habe ich dann in allen Variationen gesehen, die möglich sind. Mal war es original aus dem Libanon, mal kam es aus Nordafrika – die Zutaten variierten, wenn überhaupt minimal. Es wurde sogar als großartige Erfindung eines namhaften Kochs aus dem Vorderen Orient dargestellt. Das ist alles gequirlter Unsinn. Das Zeugs habe ich liebend gerne bereits vor Jahrzehnten in allen möglichen Ecken in Vorderasien gegessen. Und jeder versicherte mir: „Eine Spezialität, die es nur bei uns gibt.“ Vor allem die Perser aus der Gegend von Täbriz waren stolz darauf. Und ich muss sagen, es war ausgezeichnet dort.
Das ist so wie mit den Reibekuchen, die es in Deutschland gibt. Überall werden sie als Spezialität serviert, nur das Grundrezept ist immer das gleiche und der Name wechselt. Namen sind halt was Wichtiges in der regionalen Exklusivität.
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Doch zurück zu „Menemen“ – oder sage ich besser Gemüse-Eier-Pfanne. Die gibt es ja nicht nur in den Küchen Nordafrikas und Vorderasiens (und inzwischen auch in denen von Mitteleuropa) sondern auch weit verbreitet in den USA oder in Mittelamerika. Das habe ich erst jetzt gelesen. Nur da heißt dies Gericht “ Huevos rancheros“. Das könnte man mit Ranch-Eier übersetzen. Im Original werden sie mit Tortillas serviert. Ich wette man findet sie in den USA auch mit Nachos oder einfach ein Stück Brot dazu. Und beim Googeln habe ich die abenteuerlichsten Abwandlungen gefunden.
Dieses Gericht entstand als kulinarische Ehe zwischen den spanischen Konquistadoren und den Native Americans. Er ist ein sehr einfaches, sättigendes und leckeres Frühstück oder Abendessen. Während im Vorderen Orient oder Nordafrika bei dieser Gemüse-Eier-Pfanne die Eier untergerührt werden, kommen sie hier wie ein Spiegelei zum Schluss hinein. Man kann gut vom folgendem Rezept abweichen, wenn man noch ein wenig Bohnen in Tomatensauce dazu gibt. Ist aber nicht jedermanns Geschmack.
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Zutaten für 4 Personen
1 EL Olivenöl
1 Zwiebel, gehackt
1 Knoblauchzehe
1 Chili, gehackt
½ TL Piment (oder Paprika)
½ TL Cayennepfeffer
½ TL Oregano (getrocknet oder frisch)
1 Prise Salz und Pfeffer
1 rote Paprika, gehackt
400g gehackte Tomaten
4 Eier
4 Scheiben Brot (oder Tortillas)

Zubereitung
Olivenöl erhitzen und Zwiebeln, Chili, Knoblauch und Kräutern und Gewürzen etwa 5 Minuten bei mittlerer Hitze darin weich dünsten. Die Tomaten hinzufügen und für weitere 5 Minuten oder so köcheln. Sollte es zu dick werden, gibt man einen Tropfen Wasser oder Brühe dazu. Dann schiebt man alles etwas auseinander und gibt die Eier dazu. Die Pfanne mit einem Deckel schließen und weitere 5 Minuten garen, bis die Eier die Konsistenz haben, die man wünscht. Mit Tortillas und Brot servieren.

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28 Antworten zu Huevos Rancheros – oder wie man es immer nennen mag!

  1. lieberlecker sagt:

    Ich bin ja selber schuld, wenn ich mir das vor dem Frühstück anschaue … seufz!
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

  2. Susanne sagt:

    Puh, zum Frühstück schaffe ich es nicht, so etwas vorzubereiten. Das gibt es dann eher Abends.
    Jetzt hast Du die Kurve gekriegt von Menemen zu Huevos Rancheros…und wenn ich mir die Zutatenliste so ansehe, fällt mir dazu noch mein geliebtes Shakshouka ein….

  3. Barbara sagt:

    Bei mir gab’s das auch schon mal zum Frühstück, obwohl, eher zum Brunch. Schön sättigend, herzhaft, mir schmeckt es total gut. Ist auch irgendwo auf dem Blog.

    Ich finde das interessant, dass manche Gerichte fast einmal um die Welt reisen. Orient, Nordafrika und Mittelamerika. Wir hatten das in Mexiko ab und zu, wobei das dort anders schmeckte als all die Rezepte, die ich seitdem gefunden habe. Aber das ist ja meist so. Irgendeine Geheimzutat. ;-)

    Deine Version sieht super aus!

    Und um Deine Orientreisen beneide ich Dich. :-)

  4. Houdini sagt:

    In Mexiko ass ich das zum Frühstück, ich habe es allerdings in einer weniger ansprechenden Aufmachung in Erinnerung, Spiegelei auf Tomatensauce, aber es schmeckte. Ranchero in Zusammenhang mit Eiern erinnert an sog. Bauernfrühstück, meist angebratene Kartoffeln, Gemüse und etwas Schinken mit geschlagenen Eiern übergossen und gestockt.

  5. WildeHenne sagt:

    Und jetzt mach noch eine Zucchini und eine Aubergine rein und was haben wir dann? Jawoll, Ratatouille… ;-)

  6. Eva sagt:

    Was auch immer, herrlich. Das werde und das nächste Mal kochen, wenn mir nichts einfällt, vielleicht mit einem kleinen Salat anbei? ;-?
    Liebe Grüße + ein schönes Wochenende,
    Eva

  7. Cooketteria sagt:

    Menemen gibt’s bei uns oft als kleines Abendessen mit Brot und Salat, aber das dieses Gericht (fast) identisch ist mit Huevos Rancheros ist mir noch nie aufgefallen. Man lernt halt nie aus. :-)

  8. Paul Riesig sagt:

    Herrlich einfach, einfach herrlich!!! Das ist ganz nach meinem Geschmack. Dafür schiebe ich jedes Sterneessen auf die Seite und lasse es kalt werden!! VG Paul

  9. Ilse sagt:

    Für diese Huevos lege ich mir gerne einen Hangover zu! Ei geht sowieso mit allem.

  10. Egal, wie man es nennen mag: Ich mag das! Kennengelernt habe ich es in New York, damals als Shakshouka und ebenfalls als Frühstück – eines der wenigen Frühstücke dort, die mir geschmeckt haben. ;)

  11. Shakshouka kenne und liebe ich aus Tunesien – deine Huevos Rancheros schauen traumhaft aus – und ich könnte die auch zum Frühstück verspeisen ;-)

  12. *ggg* Dann sag mal der Frau Jemand schöne Grüsse vom Elsässerli ;-)

  13. Tanni sagt:

    Und noch so ein leckeres Rezept, ich sollte nicht vor Mittag auf Deinem Blog verweilen ;o)

    Liebe Grüße
    Tanni

  14. Houdini sagt:

    Gerade habe ich die Tomaten geschnitten und die Zwiebel und wollte doch nochmals rasch schauen, was Du denn alles reingetan hast. Ich frue mich auf den Zmorge, etwas spät heute ;-)
    Wann gibt es wieder was neues von Dir zu lesen?

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