Wer von Stuttgart kommend auf der Autobahn zum Bodensee fährt, muss mitten durch den Hegau. Eine alte Kulturlandschaft im Südwesten von Baden.
Bizarre Vulkanformationen, betörende Düfte, sagenumwobene Quellen, stattliche Ritterburgen und verzaubernde Flusslandschaften – der Hegau am südlichsten Zipfel Badens gelegen mutet an wie eine Mischung aus süddeutscher Toskana und mystischem Zauberland.
Der Hegau ist eine außergewöhnliche Region. Außergewöhnlich aufgrund seines geologischen Ursprungs, der eine skurrile Topographie geprägt hat. Außergewöhnlich aufgrund seiner Geschichte, die sich noch heute selbst in zahlreichen erhaltenen Festungen und Festungsruinen erzählt. Außergewöhnlich aufgrund seiner Nachbarschaft zur Schweiz, die mit ungewöhnlichen Grenzverläufen und –situationen aufwartet.
Erloschene Vulkane ragen in der Ebene auf und werden hier „Gottes Kegelspiel“ genannt. Die Industriestadt Singen und viele kleine malerische Orte prägen das Leben im Hegau. Auffallend ist der Hohentwiel bei Singen. Auf diesem erloschenen Vulkan thront die größte Burgruine Deutschlands. Hier spielt der historische Roman Ekkehard von Viktor von Scheffel. Und auf dem benachbarten Vulkankegel Hohenkrähen spukt der unselige „Poppele“.
In Aach entspringt die größte Karstquelle Deutschlands. Es ist zum größten Teil Donauwasser, dass im nahen Tuttlingen versickert.
Im Süden grenzt der Hegau an den Rhein. Zurecht gilt die Fahrt über den jungen Rhein zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen als eine der schönsten Stromfahrten Europas.
In Stein am Rhein beginnt die Tour über den jungen Rhein nach Schaffhausen. Die Landschaft entlang des Stromes ist wahrhaft paradiesisch. Historische Gebäude und Städtchen wie Bibermühle, Diessenhofen, Gailingen sind romantische Stationen entlang des gemächlich fließenden Stromes, bis schließlich Schaffhausen erreicht wird.
Und mitten im Hegau, nahe dem Ort Binningen liegt die Duftpflanzen- und Kräutergärtnerei Syringa. Hier wachsen im 6.000 Quadratmeter großen Duft- und über 500 verschiedene Duft-, Würz- und Heilpflanzensorten. Eine unerschöpfliche Fundstelle für Kräuterköche. Ich habe nun die Grüne Soße ausprobiert, die Stefan Schmitz aus Konstanz aus Zutaten dieser Gärtnerei kreierte. Ich habe sie zu jungen Möhrchen, Kartoffeln und pochiertem gegrilltem gegrilltem Rumpsteak serviert.
Rumpsteak – mitten in der Woche – wurde ich schon gefragt. Ja! Heute ist mein jüngster Sohn nach 4 anstrengenden Tagen Rockfestival „Southside 2013“ auf dem Weg zurück zum Studium zum Essen (Duschen, ….) bei mir. Dann gibt es auch Rumpsteak.
Hegauer Grüne Soß „Syringa Art“
Zutaten für ca. 200 ml Sauce
2,5 g Blutsauerampfer
7,5 g Kapuzinerkresse
7,5 g Pfefferkraut
2,5 g Schnittlauchknoblauch
5,0 g Würzlilie
5,0 g Lemonaniskraut
100 g Joghurt 3,5% Fett
100 g Sauerrahm 10% Fett
Die Kräuter gut waschen und von den groben Stilen befreien. Mit einem scharfen großen Messer sehr fein hacken. Mit dem Joghurt und dem Sauerrahm zusammen vermischen. Nach Geschmack leicht salzen, evt. noch etwas frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer dazu. Möglichst kein gemahlenen weißen Pfeffer, da dies den feinen Kräutergeschmack verfälscht!
Die Sauce passt hervorragend zu Pellkartoffeln, Ofenkartoffeln, gebratener Fisch und gekochtem Rindfleisch oder pochierten Eiern.
(Rezept: Stefan Schmitz)
Und warum kein Bild von der Soße? Total unscharf! Alle!
Eine wunderbare Gegend und wer die Gärtnerei besucht, soll sich unbedingt genügend Zeit nehmen.
Ähm… das nächste Mal hätte ich dann bitte auch gerne Pellkartoffeln mit grüner Soss.
Zum Zweiten: Das Hegau ist auch eine Reise wert und nebenbei mit dem Fahrrad den Bodensee umrunden. Und im Fall des Falles gibt es auch kulinarische Erlebnisse der Landschaft.
Danke für die virtuelle Reise. Das Hegau war mir bislang gänzlich unbekannt. Die Gärtnerei Syringa klingt wie ein Paradies für mich. Leider zur Zeit unerreichbar. Zum Glück hat meine beste Freundin auch einen 3ha großen Wildkräuter- und Gemüsegarten…und ich besuche sie bald. :-)
Das Hegau ist auch eine Reise wert und nebenbei mit dem Fahrrad den Bodensee umrunden. Und im Fall des Falles gibt es auch kulinarische Erlebnisse der Landschaft.
Unser Sohn ging bis vor ein paar Jahren noch in ein Internat am Bodensee, da bin ich mehrmals im Jahr achtlos auf der Autobahn an dieser schönen Region vorbeigebraust. Da ist mir ja etwas Schönes entgangen, das sollte ich unbedingt mal nachholen.
Unbedingt – aber je nachdem wo man am Bodensee ist, gibt es ja da auch interessante Plätze, die sich dem normalen Touristen kaum erschließen. Und dazu Geheimtipps in der Gastronomie, wenn man nur etwas ins Hinterland fährt.