Kinder, kommt und ratet,
was im Ofen bratet!
Hört, wies knallt und zischt.
Bald wird er aufgetischt,
der Zipfel, der Zapfel,
der Kipfel, der Kapfel,
der gelbrote Apfel.
Kinder, lauft schneller,
holt einen Teller,
holt eine Gabel!
Sperrt auf den Schnabel
Für den Zipfel, der Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den goldbraunen Apfel.
Sie pusten und prusten,
sie gucken und schlucken,
sie schnalzen und schmecken,
sie lecken und schlecken
den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den knusprigen Apfel.
Bratäpfel gehören zum Winter wie Eisblumen an den Fenstern, Schlittenpartien und rot gefrorene Ohren und Nasen. Eisblumen habe ich schon lange nicht mehr gesehen, denn die Thermoverglasungen lassen sie nicht mehr blühen. Rote Ohren und Nasen gibt es schon noch und wenn man durchgefroren als Kind ins Haus kommt, verlangt es nach etwas Warmen, Heißen.
In meiner Kindheit bruzelten immer Bratäpfel im Ofen. Das waren nicht die aufwendig gefüllten, sondern die einfachen mit wenig Zucker oder Honig. Mittags wenn das Essen gekocht war, legte die Großmutter noch einmal etwas Kohle nach, damit der Kochherd die Hitze bis zum Abend hielt – und dann schob sie eine Schüssel mit Boskop in das Backrohr. Nach und nach erfüllte der Duft der Äpfel zuerst die Küche und bald das ganze Haus.
In der Migros sah ich vor einigen Jahren ein Bratapfeljoghurt. Das brachte mich auf die Idee ein Bratapfeleis zu kreieren. Die Vorstufe war zuerst ein Bratapfelkompott. Das kann man etwas dünner das Dessert und etwas dicker als Brotaufstrich konzipieren.
Nach den ersten Versuchen kam ich nicht zum Eis machen, denn ich hatte die kleinen Versuchsportionen schon vorher aufgegessen. Als dann das Rezept stand (siehe unten), kochte ich 8 Gläser Bratapfelkompott ein. Den Inhalt von so einem Einkochglas habe ich zuerst mit dem Pürierstab etwas feiner zerkleinert und dann mit naturtrüben Apfelsaft verdünnt (auch Orangensaft ist möglich). Es darf nicht zu fein sein, damit man noch das richtige “mothfeeling” hat. Diese Mischung gab ich in die Sorbetmaschine. In nur gut 30 Minuten entstand ein fantastisches Bratapfelsorbet.
Zutaten
600 g Äpfel
60 g Mandelstifte
15 g Butter
25 ml Rum
300 g Zucker
Saft ½ Zitrone
1 Zimtstange
½ Vanilleschote
100 ml Apfelsaft
60 g Rosinen
Zubereitung
Äpfel waschen, entkernen, in kleine Würfel schneiden.
Mandelstifte in einer Pfanne ohne Fett braun rösten.
Butter erhitze, Apfelwürfel darin anbraten, mit Rum ablöschen, Zucker, Zitronensaft, Zimt, Vanillemark, Apfelsaft und Rosinen unterrühren.
Leicht köcheln lassen. Kurz vor dem Servieren die Mandelstifte dazugeben.
Das klingt ja sehr lecker! Da werd ich dann in den nächsten Tagen den Ofen anschmeißen und testkochen.
Liebe Grüße aus Wien
Ursl
Ich kann bestätigen – das Eis schmeckt göttlich! Ich würde die Menge fürs Kompott glatt vervierfachen ;-)
Mmh, da würde ich zu gerne naschen! :-)
Komm gut ins Neue Jahr – ich freu mich darauf dann wieder bei dir mitzulesen!
LG Eva
Danke für Deine Wünsche. Auch ich freue mich, weiterhin Deinen Blog zu lesen und wünsche für das Neue Jahr alle Liebe und Gute.
Toettchen