Im Winter gehört im Münsterland Wurstebrot und Leberbrot auf den Tisch. Wer es nicht kennt, ist dann schon baff erstaunt, dass es wenig mit Brot zu tun hat. OK, es enthält auch Getreideprodukte, je nachdem wie das der ein oder andere zusammengerührt. Beides sind Kochwürste, die aus Schweinefleisch, fettem Speck, Mehl und Gewürzen hergestellt wird. In das Leberbrot kommt noch Leber und in das Wurstebrot Schweineblut und Schrot.

Leberbrot wird auch in den benachbarten Niederlanden gegessen. Regional beschränkt auf den Bezirk Twente, heißt dann „tents Bakworst“ und ist auch sehr lecker.
Immer wenn die Sehnsucht nach dem Münsterland kommt, bestelle ich mir eine Lieferung. Das Wurstebrot war diesmal nicht so gut und ich verschweige lieber den Produzenten. Dafür hatte ich ein ganz hervorragendes Liärberbraut (so heißt das nämlich im Münsterland) vom Auenhof der Familie Schulte-Bisping. Und die Produkte vom Auenhof muss ich loben. Und um das gleich klarzustellen: das ist hier keine bezahlte Werbung! Ich habe kein Affiliate Programm oder ähnliches. Wenn ich einen Produzenten namentlich erwähne, bin ich von seinen Produkten überzeugt. Ich will nicht vom Thema abschweifen, aber die anderen Produkte vom Auenhof – soweit ich sie kenne – sind ebenfalls sehr gut.

Wer Leberbrot selbst machen will, der muss zuerst das Fleisch mit Zwiebeln kochen und danach durch den Fleischwolf drehen. Anschließend wird es mit im Fleischwolf fein zerkleinerter roher Leber, Speckwürfeln, Gewürzen, Brühe und Mehl vermischt. Die entstandene Masse wird in Därme gefüllt und bei schwacher Hitze gegart. Wir haben in den Fünfziger-Jahren Buchweizenmehl darangegeben.
Vor dem Servieren wird das Leberbrot in der Pfanne gebraten und mit gebratenen Apfelscheiben, Zwiebeln und Kartoffelpüree angerichtet.
Probieren lohnt sich auf jeden Fall!
„auf dem auenhofe“ – Bild mit freundlicher Genehmigung von Familie Schulte-Bisping