Crostini di Fegato

Eine der beliebtesten Vorspeisen der Toskana sind die Crostini die Fegato, geröstetes Weißbrot mit Geflügelleber.
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Vielleicht geht der Verzehr der Geflügelleber auf die etruskischen Wahrsager zurück. Es war bei ihnen nicht unüblich, aus den Innereien von Hühnern zu prophezeien. Diese Parallele beschreibt Giuseppe Alessi in seinem Buch „Il mito a tavolo“. Alessi ist der Wirt des Restaurants „Pentola dell’Oro“ in Florenz. Er versucht die alte etruskische Küche mit der modernen Küche der Toskana zu vereinen. Jedenfalls hatte Geflügel auch bei den Römern prophetische Bedeutung. Vor jeder Schlacht wurde dem Federvieh eine Schüssel mit Körnern dargeboten. Pickte es fleißig drauf los, galt der Sieg als sicher. Ganz sicher war die Methode dann doch nicht. Die Geschichte berichtet von einem Heerführer, dessen Hühner den Appetit verloren hatten. Zur Strafe ließ er sie ins Meer werfen und rief aus: „Sollen sie ersaufen, wenn sie schon nicht fressen wollen.“ Die Schlacht ging trotzdem verloren.

Zutaten
2 EL Olivenöl
2 Lorbeerblätter
1 feingehackte Knoblauchzehe
200 g Geflügelleber
10 ml Sherry
2 Nelken
schwarzer Pfeffer und Salz

Zubereitung
Olivenöl zusammen mit den Lorbeerblättern erhitzen.
Die kleingehackte Leber und den Knoblauch dazugeben, salzen und Pfeffern.
Mit dem Sherry ablöschen und die Nelke zugeben.
Dies geschieht alles auf großer Flamme und das ganze lässt man gut 4 – 5 Minuten weiterschmoren.
Jetzt köchelt alles noch 10 Minuten bei niedrigster Hitze. Lorbeerblätter und Nelken entfernen.
Noch warm auf geröstete Weißbrotscheiben streichen.
Dazu passt ein Gläschen Sherry.

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18 Antworten zu Crostini di Fegato

  1. Basler Dybli sagt:

    Kleinfein und razfaz gemacht. Werde ich gerne vor den „oeufs en croute“ ausprobieren. Ich hatte bis dato nur ein opulenteres Rezept. Dann werde ich schon mal den Rosato dazu kühlstellen. Viva la primavera !
    Danke für das Rezept und die Idee.

  2. Susanne sagt:

    Ich eile und kaufe Hühnerlebern, danke für’s Erinnern.

  3. Eva sagt:

    SOOO KÖSTLICH! :-) Eine ganz kleine Menge Hühnerleber habe ich sogar noch da und frisches Baguette. ;-)
    Liebe Grüße,
    Eva

  4. WildeHenne sagt:

    Dummer Heerführer… Statt die Hühner ins Meer zu werfen, hätte der Kerl g’scheiter Hühnerleber-Crostini gemacht. Wenn der gewusst hätte, wie lecker die sind…

    • admin sagt:

      Seit Asterix und Obelix wissen wir ja, dass die Römer nicht auf Brathuhn oder Hühnerleber standen, sondern gefüllte Giraffenhälse und kandierte Lerchenzungen liebten.
      LG Toettchen

  5. lieberlecker sagt:

    So als kleiner Appetitanreger käme mir das jetzt gerade sehr gelegen ;-)
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

    • admin sagt:

      Ja, das wäre ein nettes kleines zweites Frühstück (oder wie sagt ihr Schweizer: „Z’nüni“).
      Mit lieben Grüßen vom Bodensee
      Toettchen

  6. Was für eine Geschichte! Danke fürs Erzählen.
    So etwas liebe ich an Blogs, dass nicht nur einfach Rezepte da stehen, sondern auch ein bisserl was drumherum.

    Die Crostini kämen mir jetzt gerade recht.

    • admin sagt:

      So sehe ich das auch. Die Geschichte zum Rezept würzt das Essen noch einmal angenehm in anderer Weise. Ich habe ja schon eine Menge Rezepte mit Geschichten erzählt. Demnächst kommt die Geschichte von „Ernest Hemmingway und die Schwarzwaldforelle“ und die Geschichte von „Die Sehnsucht der Schwalbe“ von Rafik Shamir mit dem passenden Rezept.

      LG Toettchen

  7. Kormoranflug sagt:

    Voll lecker die Hühnerlebern. Ich schabe die Leber immer….

    • admin sagt:

      Schaben ist natürlich die Retro-Methode und besonders edel. Ich hab mir nicht die Zeit genommen und das ganze fein gehackt. Aber ich bin überzeugt, geschabt hätte es besser geschmeckt.

  8. Tanni sagt:

    Dieses köstliche Etwas habe ich zum ersten Mal bei einem Kochkurs in der Toscana genossen, ich mag Leber total gern. Der Mitesser allerdings nicht… so muß ich mir sowas immer zubereiten, wenn er mal nicht da ist.

    Liebgruß…♥…Tanni

    • admin sagt:

      Mein Sohn mochte die Leber auch nicht, der hat schon beim Bratengeruch die Wohnung verlassen. Geschmeckt hat sie dann köstlich.

      LG
      Toettchen

  9. Houdini sagt:

    Ja, Huehnerleber ist bei uns oft in der Pfanne, allerdings noch nie so wie hier geschildert. Ich werde Leber so nachkochen, und Meow, meine Frau, wird sie mit Sticky Reis essen, wie Nam Prik oder Laab. Es gibt hier ein Huehnerleber Laab, bei dem die Leber auch sehr fein gehackt und mit Kraeutern und Knoblauch zusammen gebraten wird. Das haben wir allerdings noch nie zuhause gemacht.
    Deine Posts animieren zu mehr selber Kochen.

    • admin sagt:

      Danke für das Kompliment. Deine Kommentare erschließen mir eine neue Welt. Diese fernöstliche Küche habe ich immer nur am Rande erlebt. Meine kulinarischen Erfahrungen reichen gerade bis Nordindien.
      Ich habe jetzt im Netz geschaut, was Nam Prik oder Laab ist und werde mal schauen, ob eines der hiesigen Thai-Restaurants authentisches Essen anbietet. das möchte ich doch gerne kennen lernen.

      LG Toettchen

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