
Von allen Kohlarten ist mir der Wirsing mit seinem milden Geschmack und einer zartere Konsistenz der Liebste. So ganz stimmt das nicht, genauer gesagt ist er der beliebteste unter den Kohlkopfsorten. Denn Grünkohl hat bei jedem Westfalen einen besonderen Platz in seinem kulinarischen Empfinden. Aber heute geht es um ein Wirsingrezept.
Wirsing mit Spätzle, Zwiebeln, Speck und Käse las ich in den letzten Tagen auf einer Speisekarte eines namhaften Gasthauses im Südschwarzwald. Das konnte ich mir vorstellen und schnell ausprobiert.
Es war recht gut, obwohl ein herzhafter Bergkäse darüber wäre, vielleicht besser gewesen als ein Cheddar. Nur der Cheddar lag rum und musste fort. Das gleiche galt für den Speck. So war es nahezu eine Rumfortwirsing. Und trotzdem war ich nach dem Essen nicht wirklich glücklich. Was konnte es sein?
Hier kam dann auch wieder der Westfale durch: Spätzle ist ja etwas ganz Feines, aber warum sollte man die nehmen, wenn es „so gute Kartoffeln“ gibt. Gleich am nächsten Tag habe ich das Ganze noch einmal zubereitet, die Spätzle gegen Kartoffeln getauscht und den Käse gegen eine Münsterländer Mettwurst. Ein „Endchen“ – der kundige Leser kann sich darunter mehr vorstellen. Jetzt hat es gepasst, das würde ich auch gerne noch einmal essen.

Zutaten:
Wirsing in feine Streifen geschnitten, 1 kleine Zwiebel in feine Streifen geschnitten, Spätzle (vorgegart), Würfelspeck, Butterfett (oder anderes), geriebener Käse, vorzugsweise Bergkäse
Wirsing in feine Streifen geschnitten, 1 kleine Zwiebel in feine Streifen geschnitten, Kartoffeln in Würfel geschnitten (vorgegart), Würfelspeck, Butterfett (oder anderes), 1 Mettwurst in Rädle geschnitten.
Zubereitung:
Alles mit Ausnahme vom Käse in der Pfanne braten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Käse zum Schluß über die Spätzle-Wirsingmischung streuen und unter dem Grill zum Schmelzen bringen.