Knusprig gebratenes Hähnchen in Buttermilch mariniert

Hähnchen in Buttermilch marinieren liefert zartes, saftiges Fleisch und eine herrlich knusprige, goldbraune Kruste für eine geschmackvolle Mahlzeit, die garantiert jedem am Tisch schmeckt.

Dieses Rezept für ein besonders knuspriges und zartes Hähnchen in Buttermilch ist eines meiner absoluten Lieblingsgerichte. Vor einigen Tagen las ich nahezu die gleichen Zeilen im Blog – Herr Westerhausen kocht. Herr Westerhausen hat immer fantastische Rezepte, unter anderem stellte er ein Hähnchenrezept aus Thailand vor: Gai Tod Hat Yai – Knuspriges Hat Yai-Hähnchen. Aus diesem Rezept habe ich einige der Gewürze abgeschaut, ergänzt und meine eigene Gewürzmischung in die Mehlmischung, die später in die Buttermilch kommt, eingerührt. DieButtermilchmarinade sorgt für saftiges Fleisch. Dafür muss man das Hähnchen unbedingt zwei bis vier Stunden in die Marinade einlegen. Während es mariniert, kann man die Mehlmischung unterrühren, die mit den Gewürzen verfeinert wird, um bei jedem Bissen eine knusprige, würzige Kruste zu haben.

Man kann natürlich ein ganzes Huhn nehmen und zerteilen, ich selbst bevorzuge die entbeinten Oberschenkel vom Huhn, die ich in kleinere Stücke teile.

Zutaten:
3 Tassen Buttermilch, 2 EL Salz, 1 kleine Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 1 EL helle Sojasauce (optional), 1 TL Piment d’Espelette, Teile vom Huhn
1 TL Kreuzkümmel, 1 TL weißer Pfeffer, 1 TL Koriandersaat, 2 TL Palmzucker, 3 EL Wasser
Des Weiteren:
1 Tasse Reismehl, 1 Tasse normales Haushaltsmehl, Öl zum Frittieren

Zubereitung:
Die Knoblauchzehen durch eine Presse geben, die Zwiebel ganz fein schneiden, eventuell pürieren und mit dem Piment d’Espelette, der Sojasauce und dem Salz in die Buttermilch einrühren.

Die Hähnchenteile in die Buttermilch legen und darauf achten, dass alle Teile gut bedeckt sind. Jetzt muss das Hähnchen 2 Stunden bei Raumtemperatur oder 4 Stunden im Kühlschrank marinieren.

Die beiden Mehlsorten mit dem den restlichen Gewürzen mischen. Unter die Marinade ziehen und mit den Hähnchenteilen 30 Minuten stehen lassen. Danach die Hähnchenteile herausnehmen und auf einem Rost abtropfen lassen.

In einer tiefen Bratpfanne 2,5 cm Öl auf 175 ° C erhitzen. Einen weiteren Rost auf ein mit Papiertüchern ausgelegtes Backblech bereitstellen. Das Huhn portionsweise braten und dabei die Öltemperatur bei 160 ° C halten. Einmal wenden, bis es goldbraun ist. Da reichen 15 bis 18 Minuten. Eventuell mit einem Thermometer einstechen und kontrollieren ob innen über 71 ° C heiß ist.

Auf dem zweiten, bereitgestelltem Rost abtropfen lassen.

Heiß mit einem Salat servieren.

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Leberbrot – Liäberbraut – twents Bakworst

Im Winter gehört im Münsterland Wurstebrot und Leberbrot auf den Tisch. Wer es nicht kennt, ist dann schon baff erstaunt, dass es wenig mit Brot zu tun hat. OK, es enthält auch Getreideprodukte, je nachdem wie das der ein oder andere zusammengerührt. Beides sind Kochwürste, die aus Schweinefleisch, fettem Speck, Mehl und Gewürzen hergestellt wird. In das Leberbrot kommt noch Leber und in das Wurstebrot Schweineblut und Schrot.

Leberbrot wird auch in den benachbarten Niederlanden gegessen. Regional beschränkt auf den Bezirk Twente, heißt dann „tents Bakworst“ und ist auch sehr lecker.

Immer wenn die Sehnsucht nach dem Münsterland kommt, bestelle ich mir eine Lieferung. Das Wurstebrot war diesmal nicht so gut und ich verschweige lieber den Produzenten. Dafür hatte ich ein ganz hervorragendes Liärberbraut (so heißt das nämlich im Münsterland) vom Auenhof der Familie Schulte-Bisping. Und die Produkte vom Auenhof muss ich loben. Und um das gleich klarzustellen: das ist hier keine bezahlte Werbung! Ich habe kein Affiliate Programm oder ähnliches. Wenn ich einen Produzenten namentlich erwähne, bin ich von seinen Produkten überzeugt. Ich will nicht vom Thema abschweifen, aber die anderen Produkte vom Auenhof – soweit ich sie kenne – sind ebenfalls sehr gut.

auf dem Auenhof

Wer Leberbrot selbst machen will, der muss zuerst das Fleisch mit Zwiebeln kochen und danach durch den Fleischwolf drehen. Anschließend wird es mit im Fleischwolf fein zerkleinerter roher Leber, Speckwürfeln, Gewürzen, Brühe und Mehl vermischt. Die entstandene Masse wird in Därme gefüllt und bei schwacher Hitze gegart. Wir haben in den Fünfziger-Jahren Buchweizenmehl darangegeben.

Vor dem Servieren wird das Leberbrot in der Pfanne gebraten und mit gebratenen Apfelscheiben, Zwiebeln und Kartoffelpüree angerichtet.

Probieren lohnt sich auf jeden Fall!

„auf dem auenhofe“ – Bild mit freundlicher Genehmigung von Familie Schulte-Bisping

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Gedämpfte Heidelbeerknödel – Borůvkové knedlíky

Warme Mehlspeisen waren mir vollkommen unbekannt, bevor ich das erste Mal nach Österreich kam. Aber bald lernte ich dieses kulinarischen Highlight der österreichischen und böhmischen Küche schätzen und lieben. Die Auswahl vergrößerte sich, als ich dann öfters in Tschechien war: Liwanzen und Dalken kamen dazu. Vor allem mochte ich die „ovocné knedlíky“. Es sind Knödel, die aus einem Hefe-, Kartoffel- oder Topfenteig hergestellt werden. Ich persönlich schätze den Topfenteig am meisten. Da jedoch guter Topfen (trockener Quark) in Deutschland nicht überall erhältlich ist, habe ich mich für den Hefeteig entschieden. Wobei: trockenen Topfen kann man auch selbst leicht herstellen, indem man Quark über Nacht in einem Käsetuch austropfen lässt und die Restflüssigkeit herauspresst. So ein Käsetuch oder auch Passiertuch genannt sollte in keiner Küche fehlen.

Diese ovocné knedlíky sind östlich mit Obst gefüllt: Zwetschgen, Aprikosen oder auch Erdbeeren. Eine besondere Stellung nehmen dabei die „Borůvkové knedlíky“ ein, deren Innenleben eine Heidelbeerfüllung ist. Dazu werden sie oft noch mit Heidelbeerkompott übergossen.

Seit einiger Zeit gibt es ganzjährig Heidelbeeren zu kaufen. Auch ich bin einmal der Versuchung erlegen. Aber wonach schmecken die eigentlich? Es ist nur ein entfernter Geschmack, den jene Beeren besitzen, die ich lange Zeit selbst im Südschwarzwald gesammelt habe. Inzwischen habe ich einen Ersatz gefunden. In der Tiefkühltheke werden seit Neuem Wildheidelbeeren angeboten. Das verlockt geradezu, diese klassische, herrlich herbe Mehlspeisen auch außerhalb der Heidelbeersaison zuzubereiten. Man kann sogar komplett fertigen Heidelbeerknödel aus dem Tiefkühlregal zu nehmen. Doch wenn ich die Zutatenliste lese, möchte ich mir das nicht antun.

Zutaten:
400 g Weizenmehl, 1 EL Zuckere, 1 Prise Salz, 200 ml lauwarme Milch, 20 g Hefe, 1 Ei, 250 g Wildheidelbeeren
40 g Butter, 150 g Heidelbeeren (oder ein Glas Heidelbeerkompott), 100 g Zucker, 150 g Topfen oder Sauerrahm

Zubereitung:
Mehl, Zucker und Salz mischen. Milch und Germ dazugeben. Vermengen und zugedeckt 30 Minuten gehen lassen. Das Ei hinzufügen und mit dem Knethaken des Mixers kneten, bis der Teig schön glatt ist.

Abgedeckt 1 Stunde ruhen lassen, bis sich der Teig etwa verdoppelt hat. Zu einem etwa 1 ½ Zentimeter dicken Rechteck ausrollen und in 12 Quadrate schneiden.

In die Mitte jedes Quadrats 1 Esslöffel Heidelbeeren geben, die Ränder darüber zusammenschlagen und eine Kugel formen. Die Knödel 10 Minuten ruhen lassen.

Einen Topf mit Wasser und einem Dämpfeinsatz zum Kochen bringen und die Knödel 8 Minuten lang dämpfen. Ein Dampftopf mit flachem, gelochtem Boden ist dafür ideal.

Den Boden mit einem feuchten Geschirrtuch oder einem Stück Backpapier auslegen, damit die Knödel nicht am Boden festkleben. Alternativ können die Knödel auch in leicht gesalzenem Wasser sanft gekocht werden, wenn kein Dampfgarer zur Verfügung steht.

Mit zerlassener Butter, zerdrückten Heidelbeeren oder auf Heidelbeerkompott, Zucker und zerbröseltem Topfen oder Sauerrahm servieren.

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