Tomaten-Frühlingszwiebel-Risotto mit gebratenem Skrei

Ein kräftiges Kirschtomaten- und Frühlingszwiebelrisotto als Basis für einen leicht gebratenen Skreirücken. Der Skrei oder auch eventuell ein Thunfischsteak ist eine wunderbare Fischbeilage. Auch ohne Fisch oder Fleisch ist das Risotto pur ein fantastisches Rezept, das man Vegetariern servieren kann.

Zutaten:
4 Stücke Skreirücken à 150 g
1 Limette, entsaftet

für das Tomatenrisotto:
20 Kirschtomaten
300 ml Rapsöl
1,5 l Gemüsebrühe
1 Zwiebel, fein gewürfelt
500 g Arborio-Risottoreis
150 ml Weißwein
4 Frühlingszwiebeln
Salz
weißer Pfeffer

Zubereitung:
Den Backofen auf 180° C vorheizen. Die Cherry-Strauchtomaten halbieren und auf ein kleines Bratblech legen.

Mit Meersalz und weißem Pfeffer würzen. 100 ml Rapsöl über die Tomaten träufeln, darauf achten, dass sie gut bedeckt sind, und dann 8–10 Minuten backen, bis sie weich sind.

Die Tomaten aus dem Ofen nehmen und mit dem Bratensaft in eine Schüssel geben.

Die Gemüsebrühe in einem Topf erhitzen. In der Zwischenzeit die Zwiebel fein hacken. In einem separaten mittelschweren Topf 100 ml Rapsöl bei mäßiger Hitze erhitzen.

Die gehackte Zwiebel dazugeben und unter häufigem Rühren 3–5 Minuten lang leicht anbraten, ohne braun zu werden. Den Reis hinzufügen und weitere 3 Minuten kochen lassen, dabei gelegentlich umrühren.

Den Wein zum Reis gießen und rühren, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist. Eine Kelle heiße Gemüsebrühe dazugeben und ständig rühren, bis sie fast verdampft ist.

Eine weitere Tasse Brühe hinzufügen, kochen und dabei ständig weiterrühren. Immer etwas Flüssigkeit hinzugeben, sobald die vorherige Portion aufgesogen ist.

Nach etwa 15 Minuten sollte die Brühe aufgebraucht sein und der Reis sollte zart sein und die Konsistenz sehr cremig sein.

Die Frühlingszwiebeln fein in Ringe schneiden. Sobald das Risotto gar ist, die gerösteten Tomaten mit dem Bratensaft und die Frühlingszwiebeln dazugeben und vorsichtig umrühren, damit die Tomaten nicht zu sehr zerfallen.

Abschmecken und nach Bedarf nachwürzen. An einem warmen Ort beiseitestellen.

Den Skrei in einer beschichteten Bratpfanne bei starker Hitze in wenig Rapsöl von allen Seiten rösten. Mit Meersalz und Pfeffer würzen und für 2-3 Minuten in den noch heißen Backofen geben. Den Limettensaft darüber pressen.

Den Fisch auf dem Risotto anrichten.

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Çılbır- pochierte Eier mit in Entenfett sautiertem wilden Knoblauch

Ein Gericht, dass sich in der Türkei einer großen Beliebtheit erfreut. Bereits während der osmanischen Ära war Çılbır der Oberbegriff für pochierte Eier. Allerding damals für alle pochierten Eier, die auf verschiedene Arten zubereitet wurden. Im Laufe der Jahrhunderte, als die kaiserlichen Köche verschiedene Rezepte verbesserten, wurde diese besondere Variante angeblich zu einem Favoriten des Sultans Abdul Hamid II. Das Rezept erlangte bald im ganzen osmanischen Reich einen großen Zuspruch. Es war Frühstück, Mittag- oder Abendessen und wurde deshalb zu jeder Tageszeit bereitet und serviert.

Und auch heute noch steht çilbir für pochierte Eier, gebettet auf Joghurt, der oft mit frischem Knoblauch aromatisiert wird. Das Gericht wird mit roten Pfefferflocken (Pul biber) oder ersatzweise mit gemahlenem Paprika bestreut. Man findet diese Eierspeise aber auch mit geschmolzener Butter, die mit Paprika aromatisiert wurde. Typischerweise wird Çılbır mit Pide-Brot angerichtet.

In Bulgarien wird ein ähnliches Gericht serviert: Eier nach Panagjurischte-Art. Das eigentliche Eierrezept nach Panagjurischte Art ist kein traditionelles Gericht, sondern wurde im System der Balkantouristen- Restaurants im sozialistischen Bulgarien erfunden. Seinen Namen hat es von dem kleinen sehr schönen Ort Panagjurischte. Basierend auf traditionellen bulgarischen Zutaten enthält es zusätzlich Schafskäse. Mit der Zeit gelangte das Gericht auf den Tisch einer durchschnittlichen bulgarischen Familie und wurde dank seiner einfachen Zubereitung und seines großartigen Geschmacks für Generationen von Bulgaren zu einem beliebten Frühstück oder Mittagessen.

Zutaten:
3 Eier, Essig, Griechischer Joghurt, Chiliflocken oder gemahlene Paprika, Butter, Entenfett, Wilder Knoblauch (z.B. Bärlauch) – ersatzweise Schnittknoblauch

Zubereitung:
Joghurt auf einem Teller verteilen.

Den Knoblauch in heißem Entenfett sautieren.

Die Butter auslassen und mit Paprikapulver aromatisieren.

Die Eier in Essigwasser pochieren.

Den wilden Knoblauch auf dem Joghurt anrichten.

Die pochierten Eier auflegen und mit ein wenig Paprikabutter beträufeln. Eventuell salzen und mit Pide servieren.

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Spaghetti a limone mit Zitronen-Parmesan-Sauce

Dieses Rezept erscheint auf den ersten Blick einfach, aber man kann sehr vieles falsch machen. Allein die Idee, italienische Nudeln mit sommerlichen Zitronenaromen zu vermählen, ist genial. Nur geht es leider oft schief: entweder ist die Pasta zu trocken, zu sauer, oder sie schmeckt nicht nach Zitronen. Es soll Köche geben, die sogar Sahne in die Zitronensauce geben. Kurz zusammengefasst: Wie bei allen einfachen Dingen im Leben entscheiden viele vermeintlich unwichtige Kleinigkeiten über Genuss oder Stuss.

Die besten Spaghetti, die ich bisher für dieses Rezept verwendet habe, sind aus Kamutweizen. Sie sind nicht einfach zu bekommen, aber es ist wert, sie zu suchen.   Kamut-Weizen (Khorasan) ist ein Urgetreide, das garantiert niemals modifiziert oder hybridisiert, immer biologisch angebaut wird und für seinen Nährwert, seine leichte Bekömmlichkeit, seinen süßen, nussig-butterigen Geschmack und seine feste Textur geschätzt wird. Hinzu kommt, dass Kamut-Teigwaren ausgesprochene Sommer-Spaghetti sind. Der Unterschied zwischen Sommer-Spaghetti und Winter-Spaghetti habe ich im Rezept „Spaghetti cacio e pepe“ genauer beschrieben.

Die Zitrone muss schon durch die Schale duften und sie muss saftig sein – am besten sind  Spitzen-Zitronen aus Sizilien und Amalfi, zum Beispiel die Meyer-Zitrone. Aber irgendeine gute Zitronensorte findet sich immer.

Auch die Brühe ist ganz entscheidend, schön wäre eine selbst gekochte Version, intensiv und voll von Umami. Mir persönlich gefällt hier die Variante mit Hühnerbrühe besser, aber mit einer kräftigen Gemüsebrühe geht es genauso. Der Witz ist, den Zitronensaft eine Weile mit der Brühe zu kochen, das mildert die harte Säure. Die Schale dagegen kommt zum Schluss dazu, so bleibt ihr Duft erhalten. Solo wäre die Zitrone zu brachial, alle anderen Zutaten liefern der Diva einen cremig-harmonischen Hintergrund, auf dem sich ihre Frische und ihr Duft erst voll entfalten können.

Zutaten:
500g Spaghetti, 1 erstklassige Bio-Zitrone, 500 ml Hühner- oder Gemüsebrühe, 2 Eier, 80 g Parmesan, 1 Bund Petersilie, 2 EL kalte Butter

Zubereitung:
Spaghetti in reichlich Salzwasser kochen. Gleichzeitig die Schale einer saftigen Bio-Zitrone fein abreiben.

Den Saft auspressen und mit 450 ml Hühner- oder Gemüsebrühe um die Hälfte einkochen.

Parmesan reiben, mit restlicher Brühe und 2 Eiern verquirlen.

Die Blättchen von 1 Bund Petersilie zupfen und hacken. Mit 2 EL Butter und der Zitronenschale unter die eingekochte Brühe rühren.

Spaghetti abgießen, kurz abtropfen und dann gleich mit Brühe und Parmesan-Eier-Mischung vermengen, bis alle Nudeln von einer cremigen Emulsion überzogen sind.

Sofort servieren.

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