Dutch Baby – der Pfannkuchen aus dem Ofen

Pfannkuchen und Holland, gehörten für mich lange Zeit zusammen. Klar, bei uns gab es auch immer wieder Pfannkuchen und nicht nur süß, wie es meist üblich ist. Pfannkuchen mit Schnibbelbohnen kam regelmäßig auf den Tisch und traditionell gab es am Freitagabend „Buchweizenpfannkuchen“. In Platt sagten wir dazu Bokwaiten-Jan-Hinnerk met Pillewörmer. Aber das ist eine andere Geschichte, und wer möchte kann sie hier im Blog nachlesen.

Die sagenhaften holländischen Pfannkuchen gab es im „Pannenkoekenrestaurant am „Duivelsberg“ in Berg en Dal. Wer bei dem Namen glaubt, dass es in Holland keine Berge gibt, sollte hinfahren und staunen, denn hier gibt es einen Berg, der stolze 87 m Höhe erreicht. Das war uns Kindern nicht wichtig, denn hier gab es die besten Pfannkuchen entweder mit Erdbeermarmelade oder Sirup. Es gab natürlich auch anderen Belag, aber wir aßen immer das spezielle Angebot für Kinder. Dazu gehörte auch eine Kiste mit vielen Bundstiften und die Erlaubnis, das Papiertischtuch farbenfroh zu verzieren.

Nun lernt man immer ja immer dazu und als ich vor einiger Zeit das erste Mal ein „Dutch Baby“ sah und schmeckte, hatte es mir diese Variante angetan. Ein Pfannkuchen, der zwar in einer Pfanne, aber nicht auf dem Herd, sondern in Backofen zubereitet wurde. Er erinnert mich sehr an das Rezept für Yorkshire Pudding und ist sicher entfernt verwandt mit ihm. Vor allem haben sie einen besonderen Vorteil zu eigen: niemand muss endlos mit der Pfanne am Herd stehen und Pfannkuchen für Pfannkuchen backen. Der erste, vielleicht auch der zweite gehen noch, aber ab dann wird es langweilig.

Ein Dutch Baby ist eine Art Mischung aus Omelett und Riesenpfannkuchen. Alles wird zusammen in einer ofenfesten Pfanne gebacken, für ein köstliches, luftiges Vergnügen! Beim „Dutch Baby“ kommt der gesamte Teig in die vorgeheizte Pfanne mit geschmolzener Butter darin. Und da der Ofen sehr heiß vorgeheizt sein sollte – am besten über 200° C – steigt der Teig am Rand der Pfanne empor und bildet lustige Figuren und wird knusprig.

Der Schlüssel zum Erfolg von Dutch Baby? Während der ersten 15 Backminuten darf der Backofen nicht geöffnet werden. Ich weiß, es ist so schwer, der Versuchung zu widerstehen, nach deinem Pfannkuchen zu sehen. Aber wenn man den Ofen während dieser ersten 15 Minuten öffnet, besteht die Gefahr, dass der Pfannkuchen Luft verliert. Also kein Gucken!

Während dieser Zeit des Wartens kann man (sehr herzhafte) Toppings vorbereiten. Ich liebe es, frischen Spinat mit Zitronensaft zu mischen und das Dutch Baby mit Burrata und Prosciutto zu belegen. Das ist nicht nur so hübsch, sondern es ist unglaublich lecker! Vor allem, wenn es mit einem kleinen Klecks zusätzlicher Kräuterbutter serviert wird. Butter macht einfach jeden letzten Bissen wirklich hervorragend.

Die beliebtesten Beläge sind aber Beeren und Sahne. Eine Kugel Vanilleeis kann auch nicht schaden. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Zutaten:
Da ich einen herzhaftes „Dutch Baby“ zubereiten will, nehme ich nur wenige Zutaten für den Teig: Eier, Mehl, Milch, Salz und eine Spur Muskat. Für die Pfanne einen Teelöffel Schmalz und etwas Butter, für den fertigen Pfannkuchen. Die Mengenangaben kann man im Wesentlichen variieren.

Nachdem er aus dem Ofen kam, etwas sehr verformt, habe ich ihn mit wenig Butter bestrichen und mit Serrano Schinken, gedünsteten Spinat, Spargel in Butter gebraten, konfierten Tomaten und Burrata di Buffalo belegt.

Es war ein großartiger Gaumenschmaus.

Dieser Beitrag wurde unter Eierspeise, Rezepte abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar