Traditioneller steirischer Käferbohnensalat

Wie könnte man die steirische Käferbohne besser beschreiben, als es Karl Bajano, ein Urgestein der kulinarische Szene Österreichs, getan hat: Ein Hauch Widerstand durch die dünne Schale, danach eröffnet sich ein sinnliches Bohnenvergnügen. Fein und cremig schmeichelt der Kern dem Gaumen, beinahe schmelzend mit einer eleganten Anmutung von feinem Maronipüree, begleitet vom reizvollen Biss der Haut. Ganz zarte nussig-pfeffrige Nuancen und angedeutete Süße ergeben den perfekten Nachgeschmack.

Angebaut wird die Bohne in der reizvollen südsteirischen Hügellandschaft. Die besonders mineralreichen, kalkhaltigen und fruchtbaren Lehmböden und das milde illyrische Klima im südoststeirischen Hügelland bieten die ideale Bedingungen für die Kultur dieser Bohnen, die seit 2016 eine geschützte Ursprungsbezeichnung tragen. Im Sommer sieht man die Bohne an hohen Stangen und leuchtend roten Blüten nur noch ihn Hausgärten. Als landwirtschaftliches Produkt wird sie auf Feldern im Spalier angebaut.

Das Kürbiskernöl, ohne dasss man sich die angemachten Bohnen nicht vorstellen kann, ist eines der bekanntesten Vertreter unter den kulinarischen Spezialitäten des Landes. Inzwischen wir Kernöl, wie der gängige Kurzname lautet, sogar beim Discounter angeboten. Aber Vorsicht, echtes Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. hat eine grün-weiße Banderole und die g.g.A.-Kennzeichnung. Nur wo Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. draufsteht, ist garantiert Steirisches Kürbiskernöl drin. Das Kernöl  mit dem einzigartigen Geschmack, ist dickflüssig, dunkelgrün und besitzt einen nussigen Geruch, der an frische Brotrinde mit Röstnoten erinnert.

Zutaten:
½ kg gekochte oder ¼ kg getrocknete Käferbohnen, 1 Zwiebel, Apfelessig, Kürbiskernöl, Salz, Pfeffer

Zubereitung:
Die getrockneten Käferbohnen am Vortag in lauwarmen Wasser einweichen. Man sollte ungefähr die dreifache Menge Wasser im Verhältnis zu den Bohnen nehmen.

Am nächsten Tag die Bohnen in dem eingeweichten Wasser aufstellen und weichkochen (ca. 1 ½ Stunden). Zuerst kocht man die Bohnen 1 x kurz auf und lässt sie dann auf kleiner Flamme weich dünsten. Dabei muss man darauf achten, dass die Bohnen gleichmäßig mit Wasser bedeckt sind.

Zum Weichdünsten gibt man Bohnenkraut, Lorbeerblätter und etwas Zucker dazu. Nach der Hälfte der Kochzeit das Salz zugeben.

Die Käferbohnen abseihen und fortfahren wie oben. Dabei das Bohnenwasser auffangen, um daraus eine schmackhafte Käferbohnensuppe zu machen.

Für dieses Rezept die gekochten Käferbohnen in eine Schüssel geben und mit fein gehackter Zwiebel bestreuen.

Die Käferbohnen mit Essig und Kürbiskernöl abmachen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Wer sich die Mühe macht und die Käferbohnen halbiert, bekommt einen extra Bonus an Geschmack. Während die ganzen Käferbohnen durch die Haut nur vom Dressing umgeben sind, nehmen die halbierten Käferbohnen das Dressing in sich auf und schmecken noch intensiver!

Statt dem Zwiebel frisch geriebenen Meerrettich über den Käferbohnensalat streuen!

Man kann den Bohnensalat mit einer herzhaften Schnitte Butterbrot essen, aber besonders gut passt dazu ein Stück vom Backhuhn. Um ein richtig gutes Backhuhn zu bekommen, sollte man eine steirische Henne oder ein Sulmtaler Huhn nehmen. Ein Mechelner Huhn würde auch gut passen. Leider werden diese Rassen nur noch lokal angeboten. Rindfleisch wird inzwischen von verschiedener Rassen und aus verschiedenen Ländern angeboten werde. Dass sich dieses Qualitätsbewußtsein bei Geflügel noch nicht durchgesetzt hat, bedaure ich sehr. Ich nehme wegen der räumlichen Nähe zu Frankreich ein Poulet mit dem Label Rouge.

Wem das im Fett frittierte Backhuhn zu fett ist, empfehle ich die Zubereitung in der Heißluftfritteuse.

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