Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel
Die Werbung der großen Agrarkonzerne suggeriert das Bild einer heimatverbundenen und intakten bäuerlichen Tierhaltung. Die Leiden der Tiere, ökologische Schäden und negative soziale und gesundheitliche Auswirkungen werden verheimlicht. Zum zweiten Mal kooperieren Le Monde diplomatique, die Heinrich-Böll-Stiftung und der BUND und blicken im Fleischatlas 2014 erneut hinter die Kulissen der Schlachthöfe und der internationalen Fleischindustrie.
Fragen Sie sich auch manchmal, woher die Steaks, Würstchen oder Burger kommen, die Sie gelegentlich verspeisen? Und selbst wenn Sie es wüssten, könnten Sie dann sagen, unter welchen Umständen und mit welchen Folgen das Fleisch für Ihre Mahlzeit produziert wurde? Nein? Das verwundert nicht, denn darüber steht auch nichts auf den Verpackungen von Wurst und Fleisch in den Supermärkten.
Woher also sollen durchschnittlich informierte Konsumentinnen und Konsumenten wissen, dass ihr Fleischkonsum Auswirkungen rund um den Globus hat? Wer weiß schon, dass die massenhafte und global organisierte Fleischproduktion für die Abholzung des Amazonas-Regenwalds unmittelbar verantwortlich ist? Wer kennt die Auswirkungen unserer Agrarexporte auf Armut und Hunger in Ländern wie Kamerun
oder Ghana, auf Vertreibung und Migration, auf Klimawandel und Artenvielfalt?
Und wie kann das Menschenrecht auf Nahrung, dem sich fast alle Länder der Welt verpflichtet haben, überhaupt umgesetzt werden, wenn sich die Flächen für den Anbau von Futtermitteln in den
Entwicklungsländern für den Fleischkonsum der reichen Staaten immer weiter ausdehnen? Globalisierte Agrarkonzerne auf der Jagd nach Anbauflächen tragen dazu bei, dass Bauern von ihrem Land vertrieben werden und so die Grundlage ihrer Ernährungssicherheit verlieren.
Wer sich informieren will, kann sich hier bei le monde diplomatique diese hervorragende Dokumentation zu dem Thema als pdf Datei kostenfrei herunterladen.
Ich denke, wer sich im Supermarkt schweinefleisch um 3 Euro pro Kilo kauft, müsste zumindest ahnen, dass damit Tierleid in Kauf genommen wird. Um diesen Preis kann keine artgerechte Tierhaltung stattfinden. Leider ist es anscheinend immer noch sehr vielen Konsumenten wurscht, woher ihr Fleisch kommt! Ich finde es gut, dass so wie du, immer mehr Menschen drauf hinweisen – ich hoffe sehr, dass doch ein langsames Umdenken stattfindet: weniger Fleisch, dafür von “glücklichen” Tieren.
Gut, dass Du das Thema angerissen hast. In Argentinien wird seit etwa einem Jahrzehnt die Sojaanbauflaeche auf Kosten der Pampa massiv vergroessert, es wird illegal abgeholzt, weil Soja zum grossen Exportschlager wurde. Reich davon werden nur die Sojabarone.
Interessant, ja amuesanter Zeitvertreib, ist die Diskussion in einem Forum LandTreff zur Frage “Wieviel kg Futter benötigt man pro kg Fleisch?” Daneben sollte auch der Wasserverbrauch pro kg Fleisch nicht vergessen werden, hier ein Interessanter Artikel darueber.
In der Schweiz wird viel Fleisch mit Herkunftsdeklaration angeboten, also Hof- oder Familiennamen und Ort,auch durch Grossverteiler. In Thailand kaufen wir Fleisch oft auf einem Markt, auf dem Berglandwirte und Gemuesebauern direkt an Konsumenten verkaufen, wie sie aber produzieren wissen wir auch nicht, ausser bei den Huehnern, denen sieht man es an, wenn sie im Dorf umhergerannt sind.
Ein wirklich trauriges Kapitel in der heutigen, doch so “aufgeklärten” Welt. Ich gebe der Küchenschabe Recht, das Schwein dessen Fleisch sich “heute noch günstiger” verkauft, wird käumlich ein glückliches Leben geführt haben.
Trotzdem allen einen schönen Sonntag,
Andy
Sehr gut, dass du den Link hier eingestellt hast! Danke dafür.
Die Küchenschabe hat natürlich recht: Wer kann denn ernsthaft annehmen, dass man für 3,90 pro Kilo Fleisch aus artgerechter Haltung bekommen kann. Oder dass Menschen unter annehmbaren Bedingungen an der Produktion von so etwas beteiligt sind.
Alles ist schon gesagt worden. Gerade gestern habe ich doch sehr gestaunt im “Frischeparadies” ob der unglaublichen Menge und Auswahl an Fleischprodukten, Herkunft wird dort groß geschrieben, aber mein Vertrauen in den Handel ist nicht ungetübt. Verzicht oder Glaube? Schwer abzuwägen. Dir dennoch danke für den Anstoss!
Liebe Grüße,
Eva
@eva
@Turbohausfrau
@lieberlecker
@Houdini
@Die Küchenschabe – Alles ist schon gesagt worden. Ja, da hat Eva recht und wir können nur auf eines achten, dass wir für uns auf Qualität und nicht auf Quantität schauen. Ich bemühe mich immer wieder, gutes Fleisch zu kaufen, fahre dafür auch manches Mal viele Kilometer. Wenn jeder die regionalen Vermarkter (und da glaube ich keinem Rewe oder Edeka oder auch nicht jeden örtlichen Metzger, dass er Fleisch von regionalen Erzeugern hat) kennt, ihre Betriebe sieht und dann dort kauft, auch dann wird sich nicht viel ändern. Aber wir haben unseren Teil dazugetan.
Danke
ich bin da voll auf eurer seite. auch ich esse immer seltener fleisch. und wenn kaufe ich es beim örtlichen fleischer. doch leider geht die tendenz hin zu billiger ware.
es ist doch das selbe mit öl. da schütten die leute öl für 20 € den liter in ihr auto, aber zum kochen wird das billigste für 1 € gekauft
Wir sind eine immer größer werdende Gemeinschaft, die auf Qualität und nicht Quantität schaut. Leider gibt es aber auch Menschen, die das nicht können. Und unter diesen Menschen gibt es eine große Gruppe, die durch ihr Verhalten, die Massenindustrie stützt. Hier wird ohne Nachzudenken konsumiert. Der “flüchtige Genuss” so es einer wäre, steht im Vordergrund.