Sandwiches (1)

Die Geschichte dürfte bekannt sein: Der vierte Earl of Sandwich, Sir John Montagu, war ein passionierter Spieler. Im Neudeutschen würde man heute Zocker sagen. Nun, die Erfahrung haben sicher schon viele gemacht, dass ein Spiel so spannend sein kann, dass man nebenher eine Kleinigkeit isst. In meiner Kindheit war das jedenfalls so, als die große Monopolipassion ausgebrochen war. Es gab „Schnittchen, die man bequem mit der Hand nebenher essen konnte.
Auf jeden Fall ließ eben jener Earl of Sandwich sich dünne Scheiben von gebratenem Rindfleisch zwischen zwei Brotscheiben richten, um seine Spiele nicht unterbrechen zu müssen.
Für Sandwiches braucht eigentlich kein Rezept. Beim Belegen sind der Kreativität und Phantasie keine Grenzen gesetzt. Natürlich gibt es zu besonderen Gelegenheiten klassische Sandwiches. Für Mitteleuropäer ist manchmal die Vorliebe der Engländer für Gurkensandwiches nicht unbedingt nachvollziehbar. Aber diese netten Fingersandwiches mit Gurke sind schon köstlich.
Ich werde immer wieder in Folge eine Sandwiches vorstellen, die es in den letzten Tagen bei mir gab. Manche waren zum Nachmittagstee gedacht, andere als kleine Zwischenmahlzeit und weitere als Verpflegung für unterwegs oder als Abendbrot.

Sandwich mit Radieschen auf Kräuterbutter

Weißbrot mit Sesamrinde in ca 1 cm dicke Scheiben schneiden und mit Kräuterbutter bestreichen. Darauf kommen Radieschenscheiben und Kresse.

der Klassiker schlechthin: Gurkensandwich

Entrindetes Toastbrot (nicht getoastet) dünn mit gesalzener Butter bestreichen und mit Gurkenscheiben belegen. Die Gurkescheiben längere Zeit vorher dünn aufschneiden und salzen, damit das Wasser entzogen wird. Wir wollen ja kein durchnässtes Sandwich. Im Sommer sehr erfrischend, leicht für ein Zwischendurch-Snack – es passt fast immer.

Eier-Mayonnaise-Sandwich

in der ersten Variation habe ich das gekochte Ei zerkleinert mit Mayonnaise, gehacktem Schnittlauch, mit Salz und Pfeffer, sowie ganz wenig Colmans Mustard Powder vermischt und auf entrindetes Weißbrot gestrichen.

In einer zweiten, etwas herzhafteren Variante habe ich Sauerteigbrot mit der Mayonnaise bestrichen und zwischen die beiden Brotscheiben das zerkleinerte gewürzte Ei mit verschiedenen Kräutern gegeben.

Mein persönlicher Favorit! Rührei auf schottische Art mit Tranchen vom geräucherten Lachs und roter Rettich Kresse.

Nun, Rührei auf schottische Art hört sich aufregend an, ist aber im Prinzip ein Rührei mit Kapern. Die leichte Säure der Kapern geben dem Ei eine besondere Note und die feine Schärfe der Rettich Kresse ist eine ideale Verbindung mit der Scheibe vom geräucherten Lachs. Nun stimmt der Begriff Rührei nicht ganz, denn ich rühre das Ei nicht in der Pfanne, sondern wende es einmal. Das hat den Vorteil, dass es besser auf dem Brot aufliegt. Das Sauerteigbrot röste ich vorher ganz leicht an.

Die Sandwichrezepte werde ich regelmäßig fortsetzen.

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3 Antworten zu Sandwiches (1)

  1. Basler Dybli sagt:

    Das Sandwich mit Rührei gefällt mir besonders – das kenne ich bis dato nicht und es liest sich sehr fein. Die Anderen sind mir bekannt und nicht minder lecker – beim (europäischen) Gurkensandwich muss ich jedoch aus „Aufstossproblemen“ passen. Mit den Gurken in Thailand habe ich interessanterweise hingegen generell keine Probleme – andere Sorte …
    Danke für die Inspiration und dir einen schönen Sonntag!

  2. Houdini sagt:

    Schön, wie immer von Dir, wobei ich Wattebrot nicht wirklich mag, bevorzuge dunkles oder Baguette für Sandwiches.
    Ein für mich lustiges Erlebnis war, als ich an einer Tafel in einem kleinen Restaurant sah „Friedegg Sandwich“ und mich fragte, wie die wohl auf diesen Namen gekommen waren, mutmasste ob der Besitzer Schweizer oder Deutscher sei, bis der Groschen gefallen war, aha, fried egg sandwich :-)

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