Küchendilemma mit einem Onsen Ei

Onsen Tomago in brauner Hühnerbrühe

Kennt Ihr auch ein Küchen-Dilemma? Was ich letzte Woche mitgemacht habe, war nicht ganz ein Dilemma, aber ich habe am nächsten Tag weiter gemacht, bis mir mein Vorhaben gelungen ist.
Ich liebe „Onsen-Eier“. Das ist eine japanische Zubereitungsart von Eiern. „Onsen Tomagi“ heißt das in Japan. Ich habe das auch schon einmal vor einigen Jahren beschrieben. Ursprünglich waren das Eier, die in heißen Quellen gegart wurden. Auch das gibt es noch, nur wer hat eine heiße Quelle daheim. Ich nicht. Aber ich habe einen Sous Vide Stab und mit dem geht es ganz leicht und das war auch die Methode, die ich schon beschrieben habe.
Das Onsen Ei ist ein traditionelles japanisches Niedertemperatur-Ei, das ursprünglich langsam im Wasser der heißen Onsen Quellen in Japan gekocht wird. Das Ei hat eine einzigartige Textur, da das Weiß wie ein zarter Pudding (milchig und weich) schmeckt und das Eigelb fest herauskommt, aber die Farbe und cremige Konsistenz eines ungekochten Eigelb beibehält. Diese spezielle Konsistenz ist das Ergebnis, wenn sich Eigelb und Eiweiß bei unterschiedlichen Temperaturen verfestigen. Das Ei wird innerhalb der Schale pochiert.
Nur jetzt habe ich mich gefragt, was hat eine japanische Hausfrau gemacht, als es noch keine Sous Vide Stäbe gab – und zu allem Überdruss hatte sie vielleicht auch keine heiße Quelle in der Küche oder notfalls im Garten.
Da ich viel Zeit habe, habe ich in verschiedenen japanischen Food-Blogs nachgeschaut, wie die das machen. Dank der Übersetzungsfunktion von Chrome geht das ja inzwischen, auch wenn die Texte manchmal holprig sind. Ich habe alles gleich gemacht: 4 mal und so ein Ei braucht fast 45 Minuten, bis man es essen kann. Alle, aber auch alle Versuche brachten mir im besten Fall ein weichgekochtes Ei. Vielleicht haben deutsche Eier andere Garzeiten? Oder die Wassermenge ist anders? Oder liegt es am japanisches Wasser?

Da habe ich es dann geschafft, gleich im ersten Versuch: ein fast perfektes Onsen Tomago (Onsen Ei) oder wie Japaner schreiben: :温泉 卵


Und wie man es jetzt macht? 1 Liter Wasser zum Kochen bringen. Den Topf vom Herd nehmen. Dann 200 ml eiskaltes Wasser zugießen und das Ei oder auch mehrere Eier einlegen. Einen Deckel auf den Topf legen und 14 Minuten warten. Das Ei herausnehmen und in kaltem Wasser ganz auskühlen lassen.
Zum Servieren wird es in die kochend heiße Brühe eingelegt und dadurch wieder warm zum Essen.
Es hat einen unvergleichlich guten Geschmack.

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