Mit dem ersten Löwenzahnsalat beginnt der Frühling. Man sticht die jungen „Röhrl“ an Waldrändern und auf Frühlingswiesen. Es ist ein der Gesundheit sehr zuträgliches Gemüse.
Geputzt und gut gewaschen bilden die jungen Triebe des Löwenzahn die Grundlage. Dazu kommen kleine Kartoffelwürfel, die kurz blanchiert mit wenig Speck in heißem Butterfett angeröstet und zum Salat gegeben werden. Der goldgelbe Speck bleibt natürlich dabei. Dazu rösten wir kurz einige Kürbiskerne und ebenfalls wenige Brotcroutons mit an.
Zutaten – Menge je nach Personenzahl
Löwenzahn, die ganz jungen Blättchen, gewaschen und gereinigt
Kartoffeln, festkochend
Butterschmalz
Bratspeck (Bacon)
Brotwürfel aus Vollkornbrot (sehr klein)
Kürbiskerne
Rapsöl
Apfelessig (oder ein sonstiger fruchtiger Essig)
Kürbiskernöl
Zubereitung
Zuerst muss der Löwenzahn verlesen und geputzt werden, was die meiste Arbeit ausmacht. Nur die ganz jungen Triebe sollte man nehmen.
Das Dressing machen wir aus Apfelessig, sehr wenig (1/2 TL) Raps- oder Sonnenblumenöl und Salz und Pfeffer. Gut gemischt kann er so vorbereitet werden, ist aber noch nicht fertig, denn am Tisch geben wir je nach Geschmack echtes „steirisches Kernöl“ darüber.
Kaltgepresstes Kürbiskernöl hat eine grünliche Färbung, Heißgepresstes dagegen eher eine rötlich fluoreszierende. Der Geruch des Öls wird als intensiv nussig, grün, krautig, röstig und mild würzig beschrieben. Geschmacklich ist Kürbiskernöl nussartig, hocharomatisch und mit intensivem Eigengeschmack. Das echte steirische Kernöl hat eine Bandrole mit der Aufschrift: geschützte geografische Angabe. Ob Ihr echtes Kürbiskernöl bekommen habt, könnt ihr sehr leicht selber ausprobieren: Einen Tropfen Kernöl auf einen weißen Teller fallen lassen und dabei beobachten, wie sich der Tropfen verhält. Bei reinem Kürbiskernöl aus Erstpressung hält die Ädhäsion die Flüssigkeit zusammen, ist das Kernöl jedoch mit anderen Ölen verschnitten, so läuft der Tropfen auseinander.
Die Kartoffeln werden in ca 0,5 cm große Würfel geschnitten und kross in heißem Butterschmalz gebraten. Wenn sie eine Kruste haben, geben wir den feingeschnittenen Bratspeck dazu, dann die Brotwürfel und die Kürbiskerne. Wenn die Brotwürfel eine Kruste bekommen ist diese Zutat aus der Pfanne fertig und wir vermischen alles mit dem Löwenzahn und geben es in das oben genannte Dressing. Gut untermischen! Am Tisch wird je nach Gusto mit Kürbiskernöl ergänzt.
Anmerkung
Ich beneide dich um den Genuss – es gibt eben auch Dinge, die es in der Metropole nicht gibt. ;-)
Liebe Grüße,
Eva
Den Löwenzahn hat dankenswerter weise mein ältester Sohn gesammelt. Heute ginge es kaum noch, denn das Thermometer ist extrem gefallen und es regnet. Das Kernöl bekomme ich immer noch direkt aus der Steiermark. So war der Salat bald perfekt. Die steirische ist so glaube ich, die rustikalste unter den österreichischen Regionalküchen, aber ich liebe sie am meisten.
Ich komme!!! Könnte ich dazu bitte noch ein paar Bratkartoffeln haben? Ach, ja, und wenn es dir nichts ausmacht, einen schönen kühlen Viognier, danach zum Espresso noch bitte einen Grappa – notfalls nehme ich auch einen Calvados ;-)
Aber gerne – nur einige Änderungen seien erlaubt!
Das ist ja ein steirischer „Röhrlsalat“, also anstatt Bratkartoffeln vielleicht geröstete Erdäpfel und den Viognier tauschen wir gegen einen Schilcher. Der Schilcher gehört zur Steiermark wie der Kürbis und der Apfel. Er ist ein Kind der Weststeiermark und er wurde wahrscheinlich schon um 400 v. Chr. von den Kelten aus einer heimischen Wildrebe kultiviert und bereits als einer der ersten Qualitätsweine 1841 zum ersten Mal klassifiziert. Erzherzog Johann war ein großer Förderer des Schilchers und aus dieser Zeit stammt auch die Toplage „Engelweingarten“ vom Christian Reiterer, den ich Dir kredenzen würde. Zum Espresso dann einen Schilcherbrand, denn darin zeigt der Schilcher alle seine Stärken.
Noch schöne Tage im Tessin wünscht vom verregneten Bodensee
Gerd
Wenn ich nur ein Tellerchen von diesem genialen Löwenzahnsalat abbekomme, gehe ich ALLE Kompromisse in Bezug auf Getränke ein die du nur magst ;-)
Oh, das ist auch eine tolle Idee! Den nussigen unvergleichbaren Geschmack vom Kürbiskernöl am leicht bitteren Löwenzahn! Sehr schön…
Liebe Grüße
Cheriechen
Vor allem die gerösteten Erdäpfelwürfel neutralisieren und lassen die einzelnen Geschmackskomponenten herausschmecken.
Liebe Grüße
Toettchen
Danke für die Antwort
Toettchen