Heute stelle ich einen Eintopf vor, der seinen besonderen Geschmack durch die Röstaromen von schwarzem Bier, der Süße von Wurzelgemüse und die Würze von Dijon-Senf erhält.
Wie die meisten Eintöpfe, ist er einfach zuzubereiten. Sind erst einmal alle Zutaten im Topf, lässt man ihn leicht schmoren, mehr nicht. Das Rezept stammt ursprünglich aus West-Virginia. Im Original wurde Porter zum Eintopf gegeben. Wer kein Schwarzbier findet: Alt tut es auch.
Ein Wort zum Huhn: Sucht einen schönen Landhahn aus, nicht zu mager, auch wenn man später das Fett abschöpfen muss. So erhalten wir einen Eintopf voller Kontraste und doch im Gesamten harmonisch. Das schwarze Bier macht ihn leicht bitter, es erinnert dann an tiefe Kaffeearomen. Dieser Hühnereintopf ist rustikal und herzhaft .
Anmerkung: Wenn ich nur Hähnchenschlegel verwende, wie es auf dem Bild ersichtlich ist, dann liegt dass daran, dass ich alleine lebe und ein ganzer Hahn zu viel wäre. Das Rezept ist aber auf vier Personen berechnet.
Zutaten
8 Hähnchenschenkel
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack
2 EL Rapsöl
2 EL + 5 Esslöffel ungesalzene Butter (Raumtemperatur)
2 mittelgroße gelbe Zwiebeln , gehackt
4 mittlere Karotten , geschält und in 2,5 cm Stücke geschnitten
4-6 mittelgroße festkochende Kartoffeln , geschält, wenn gewünscht, in 2,5 cm Würfel geschnitten
400 g Selleriewurzel , geschält, geputzt und in 2,5 cm Würfel geschnitten
2 Flaschen Schwarzbier
2 Tassen Hühnerbrühe
2 EL brauner Zucker
2 EL Dijon-Senf
2 TL Tomatenmark
1 TL getrockneter Thymian
1/4 Tasse Mehl
Gehackte Petersilie zum Garnieren (optional)
Das Huhn Salz und Pfeffer würzen. Jetzt braucht es einen großen, schweren Topf. Ich nehme meinen uralten gusseisernen Schmortopf und darin erhitze ich auf dem Ofen das Öl. Es darf nicht all zu heiß werden. Jetzt gebe ich die Hähnchenschlegel, die ich geteilt habe, hinein und wende sie dabei einmal oder zweimal, bis sie leicht auf beiden Seiten gebräunt sind. Das dauert insgesamt so ca. 5 Minuten. (Wenn der Topf nicht groß genug ist, macht man das besser portionsweise, bevor das Huhn nicht wirklich gut angebraten wäre.) Nun lege ich die Hähnchenschlegel beiseite.
Nun gießen wir das Fett aus dem Topf ab, so dass gerade genug bleibt, um den Boden zu bedecken. Weiterhin mit mittlerer Hitze arbeiten und 2 Esslöffel Butter schmelzen. Die Zwiebeln hinzufügen und anbraten, bis sie golden sind. das dauert so ca. 6 Minuten. Jetzt geben wir die die Karotten-, Kartoffel- und Selleriewürfel hinzu. Mit dem schwarzen Bier aufgießen und Hühnerbrühe, Zucker, Senf, Tomatenmark und Thymian hinzufügen. Schließlich kommen auch die Hähnchenschlegel in den Topf. Sie sollen von der Flüssigkeit ganz bedeckt sein. Einen Deckel auflegen, die Hitze reduzieren, und bei niedriger Temperatur für 30 Minuten sanft köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren.
In einer etwas angewärmten Schüssel zerdrücken wir mit der Rückseite einer Gabel die restlichen 5 EL Butter mit dem Mehl zu einer dicken Paste. Danach geben wir mit Hilfe eines Schneebesens etwa 2 Tassen heiße Kochflüssigkeit in die Mehl-Butter-Mischung. Wenn dies eine homogene Masse ist, diese langsam aber stetig in den Topf einrühren. Abdecken und köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren, bis das Huhn gar und das Gemüse weich ist. (ca. 10 Minuten)
Die Hähnchenschlegel und das Gemüse auf einer Platte anrichten. Jetzt das Fett von der Oberfläche des Eintopfs abschöpfen. Wer eine dickere Sauce bevorzugt, lässt die Flüssigkeit im Topf köcheln, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, dann die Sauce über das Huhn und Gemüse gießen. Zum Schluss gebe ich noch gehackte Petersilie über alles.
Auch wenn ich kein Fan von Kochen mit Bier bin, würde ich dafür sofort Messer, Gabel, Löffel – egal was – zücken und diesem Eintopf zu Leibe rücken. Es schaut köstlich aus – und jetzt bin ich noch hungriger ;-)
Ich koche auch nicht so gerne mit Bier, lieber mit Wein. Manchmal gebe ich ihn sogar in die Speisen. Aber dieses Rezept aus West-Virginia reizte mich. und ich musste es einfach ausprobieren. Es war köstlich.
Note to self, never read foodblogs shortly before dinner. ;-)
Toettchen, du hast dich selbst übertroffen, das sieht so köstlich aus, dass ich gar keinen Appetit mehr auf das Sushi habe – nun gut, eine dicke Brusthälfte habe ich noch im TK und es soll ja auch wieder kühler werden…
Das ist eigentlich ein Gericht für kalte Tage, aber mich reizte es, das mit dem dunklen Bier auszuprobieren. Sehr, sehr lecker!
Ich hab ja grade erst gegessen, aber das wäre ein passender Nachtisch. Ich trinke nicht gern Bier, aber ich koche gern damit……
Nachtisch? Ja, so eine Kleinigkeit geht immer. Es war zum Schluss übrigens nicht das Hähnchenfleisch was so gut mundete, sondern die Gemüsemischung (inkl. Kartoffeln) in der Sauce!
Liebe Grüße
Toettchen
Beim Lesen merkt man so gleich: “Dieser Mann versteht was von “Kochen”. Tolles Rezept und echt lecker!
VG
Paul
Danke für dieses Kompliment.
Toettchen