Am beschaulich heiteren Silvesterabend gab es im Freundeskreise ein Fondue Chinoise oder auch chinesisches Fondue oder Hotpot genannt.
Wo alle aus einem Topf essen, kehrt Frieden ein; denn zwangsläufig rücken die Hungrigen näher zusammen. Sie haben etwas Gemeinsames, das mitten auf dem Tisch leise vor sich hinblubbert. Statt stur auf den eigenen Teller gerichtet, geht der Blick nicht nur in den Topf, sondern oft darüber hinweg in die Runde. Man sitzt gemeinsam am Tisch, und trotzdem kocht jeder sein eigenes Häppchen. Das ist das Wesen vom Fondue. Neben dem klassischen Käsefondue und dem Fleischfondue, welches man Fondue Bourguignonne nennt, gibt es immer häufiger ein Fondue Chinoise. In China sagt man, dass es an einem elendig kalten und nassen Sonntagnachmittag keine bessere Möglichkeit gibt, als diesen gemeinsam an einem kochenden Topf Huǒguō (Hot Pot) zu verbringen.
Die Geschichte des chinesischen Hot Pots blickt auf mehr als 1.000 Jahre zurück. Angeblich soll er aus der Mongolei stammen, wo diese Garmethode aber völlig unbekannt ist. Wahrscheinlich wurde der Hot Pot von umliegenden nomadisierenden Volksgruppen nach China gebracht. Die wichtigste Zutat war Fleisch, meist vom Rind, Hammel oder Pferd. Im Laufe der Zeit änderten sich die Zutaten und durch regionale Unterschiede kamen Fisch und Gemüse hinzu. Während der Qing-Dynastie (1644 bis 1912) breitete der Hot Pot sich über fast ganz China aus und wurde sehr beliebt. Seine Beliebtheit kam aber nicht vom kommunikativen Essen, sondern das Sparen und die schnelle Zubereitung standen im Vordergrund. Hier ließen sich hervorragende übriggebliebene Fleisch- und Gemüsereste vermischen, die man heiß aß. Später fügte man allmählich Aromastoffe und Gewürze hinzu, um den Geschmack des Gerichtes zu verbessern.
Der originale, in der ersten Phase bestehende Huoguo (Feuertopf) war ein Steinguttopf, der auf schwarzer Eichenholzkohle brannte. Erst nachdem der Huoguo zum populären Gericht in China geworden war und auch zum Verkauf angeboten wurde, wurde ein Metalltopf verwendet und später auch mit Flüssiggas oder auf einer Elektroherdplatte gekocht.
Aber die Grundlage des Huoguo hat immer noch die Eigenarten, die ihm die Köche aus Sichuan gegeben haben. Im Herzen von China liegt das gewaltige Becken von Sichuan. Es gehört zu den fruchtbarsten Gebieten Chinas. Man nimmt am besten eine gute Fleisch- oder auch Gemüsebrühe. In China wird oft klares kochendes Wasser in den Hot Pot gefüllt. Bei der Wahl der Beilagen sind der Fantasie im Prinzip keine Grenzen gesetzt. Bei Fleisch ist jedoch darauf zu achten, dass dieses möglichst mager und in sehr dünne Streifen geschnitten ist. In China wird gerne Rind- oder Lammfleisch als Hauptbeilage verwendet, aber auch Geflügel eignet sich sehr gut, und für einen Vegetarier kann auch durchaus darauf verzichtet werden. Als weitere Zutaten kommen z.B. Tofu, Eisbergsalat, Krabben, Tintenfische, Fischbällchen, Glasnudeln, kleine Fleischbällchen, Gemüse, Nudeln, Wan Tan, kleine Klößchen oder Pilze in Frage. In Asia Läden findet man eine spezielle Saucenmasse, die unbedingt benötigt wird. Es gibt verschiedene Variationen und einige dieser Soßen sind sehr scharf, im Zweifelsfall also besser nachfragen.
Heute findet man den Hot Pot in ganz Ostasien (China, Taiwan, Korea, Vietnam, Thailand und Japan).
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