Blumenkohl mit Appenzeller Innenleben

„Das ist doch ein Prachtstück von Blumenkohl!“ strahlte mich die Marktfrau an. „Alles aus eigener Produktion.“
„Ja, ja“, sagte ich, „alles aus eigener Produktion und das hier in dieser Gegend. Lassen Sie es gut sein, Blumenkohl gibt es hier im späten Sommer.“ „Ja, manches kaufen wir dazu – aber alles ist gaaaanz frisch!“
„Drehen Sie ihn bitte mal um.“ „Hä?“ „Umdrehen, ich will die Schnittstelle am Strunk sehen, dann weiß ich, ob er frisch ist.“ „Ja glauben’s mir nicht, das ist ja die Höhe.“ „Glauben kann ich in der Kirche, drehen Sie ihn einfach um.“ Sie dreht den Blumenkohl widerwillig um, der Strunk ist hellgrau, stumpf. Ich weiß nicht, wie die das machen. Früher war ein älterer Blumenkohl im besten Falle unten bräunlich, jetzt sind sie immer hellgrau, stumpf und eines ganz sicher nicht: Jünger als 5 Tage! „Danke, dann lassen wir das lieber!“ Ich gehe weiter. Hinter mir höre ich noch: „Das ist ja die Frechheit, der ist erst gestern geschnitten worden.“ Am Biostand war er zwar nicht viel besser, er kam aus Frankreich, hatte Demeterqualität und ich habe ihn genommen.
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Jeder Kohl bläht manchmal, aber er bläht nur, wenn er nicht mehr frisch ist, und sich bereits Schwefel gebildet hat. Heute sollte es überbackenen Blumenkohl mit Appenzeller Innenleben geben.

Zutaten:
1 Blumenkohl
100 g Appenzeller Käse
40 g Butter
1 EL Sahne
frische Kräuter (je nachdem was im Hause ist)
2 gehäufte EL Semmelbrösel
1 Ei
Salz, grob gemahlener Pfeffer und Muskat

Zubereitung:
Den Blumenkohl putzen und in einen Topf mit ca. 3 cm Wasser geben. Das Wasser aufkochen, die Hitze abschalten und den Blumenkohl für 5 Minuten im heißen Wasser (Deckel nicht abnehmen in der Zeit) nachgaren lassen. Wenn der Blumenkohl älter war, riecht jetzt das Kochwasser streng und hat sich leicht grünlich verfärbt.
Inzwischen den Appenzeller Käse in Stifte von ca. 4 cm Länge und 8 x 8 mm schneiden. Die Butter mit der Sahne, dem Ei, den Semmelbröseln und den feingewiegten Kräutern und Gewürzen zu einer Masse kneten.
Den Blumenkohl, der noch sehr bissfest ist, aus dem Kochwasser nehmen und abtropfen lassen. Mit dem Ende eines Kochlöffels steche ich Löcher in den Kohlkopf und stecke in jedes Loch einen Käsestift. Schließlich wälze ich aus der Butter-Brösel-Kräutermasse eine möglichst dünne Platte, die ich auf den Blumenkohl lege, andrücken, was leicht geht, da er ja noch warm ist und die Buttermasse sich anschmiegt und dann ab in den vorgeheizten Backofen: 15 Minuten bei 175° C.
Dazu servierte ich heute Kartoffelstampf.
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Eine Antwort zu Blumenkohl mit Appenzeller Innenleben

  1. Kittstein Udo sagt:

    Hallo Gerhard der Blumenkohl sieht ja wieder lecker aus, aber dein Kommentar, was du auf dem Wochenmarkt erlebt hast hat mich ins schmunzeln gebracht, dir macht so schnell keiner was vor was frische und Qualität betrifft, viele grüsse Udo.

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