Brathering mit Röstkartoffeln

Vor einigen Tagen finde ich beim Fischhändler frische Heringe. Naja, ich war mir nicht ganz sicher, ob diese Fische wirklich frisch waren, aber das sollte ich später feststellen. Denn mein Entschluß stand fest: „Ich lege Bratheringe ein.“ Ab und zu kaufe ich mir so ein Döschen gebratener Heringe, aber tief in mir erinnerte ich mich an die gebratenen Heringe, die meine Großmutter zubereitete. Drei, vier Tage lagen sie im kühlen Keller fertig gebraten in einer würzigen Lake, um den Geschmack der Gewürze an sich zu ziehen.
Heringe gab es immer mit der Bemerkung, dass die „ganz reichen Leute“ Heringe essen würden und keinen Lachs, wenn der Hering nur selten genug wäre. Sie hat recht behalten. Heute ist Lachs eine Allerweltsware (nicht der ganz gute Lachs!), aber diese Billigangebote an Lachs kennen wir ja alle. Im übrigen: die Heringe waren billiger als der billigste Lachs – und vorweg genommen: sie schmeckten mir nachher besser als mancher geräucherte, gebeizte oder sonstige Lachs.
Das die Heringe frisch waren, roch ich dann in der Pfanne. Denn frische Heringe müffeln nicht, sondern haben einen aromatischen Duft, der sich nicht gleich einem Schleier im ganzen Haus auf alles legt. Leicht mehliert gebraten kamen sie in eine Marinade. Ich habe erst einmal gestöbert, wie man eine solche am besten macht. Überall gab es viel Essig. Das hatte mich eigentlich am Brathering immer gestört, dass er oft so sauer war. Also experimentierte ich und gab zu einer Portion Essig die gleiche Menge herben Riesling. Das war eine gute Entscheidung.
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Die genauen Zutaten findet Ihr im folgenden Rezept!

Zutaten:
4 – 6 grüne (frische!) Heringe
Mehl
Bratbutter

350 ml Essig
350 ml herber Weißwein
Lorberblatt
Nelken
Senfkörner
Wacholderbeeren
schwarzer Pfeffer (Körner)
Zwiebeln

Zubereitung
Aus dem Essig, gemischt mit dem Wein und den Gewürzen einen Sud bereiten. Darin lasse ich die Zwiebeln zuerst mitkochen, dann darin ziehen. Sie werden dadurch glasig und können später mitgegessen werden.

Die Heringe säubern und gut mehlieren. Das überschüssige Mehl abklopfen und dann die Fische von beiden Seiten je 5 – 7 Minuten (je nach Dicke der Heringe) in Bratbutter braten.

In eine tiefe Schüssel legen und mit dem heißen Sud übergießen. Kühl stellen und zwei bis drei Tage ziehen lassen.
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Dazu serviere ich Röstkartoffeln mit Speck und Zwiebeln.

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