3 x London – kulinarisch „The Knife“

In London gibt es einige namhafte  Steakhäuser, die nahezu jeder kennt: Gaucho, Goodman, Hawksmoor. 

Etwas sehr abgesetzt davon ist das „The Knife“ , welches auf halber Strecke zwischen Clapham Common und Brixton High Street gelegen, eine überraschende Ergänzung zu dieser Liste ist. Es ist etwas abgelegen in einer Straße, die größtenteils aus Wohngebieten besteht. 

Wäre das Restaurant nicht für die diesjährige Nominierung bei Harden’s London Restaurant Awards nominiert worden, hätte ich bestimmt noch nie davon gehört. Harden’s 100 Top UK Restaurants ist übrigens eine empfehlenswerte Liste, die nicht nur die Top Mainstream Restaurants aufführt.

Und es gab ein weiteres gutes Zeichen, dass vielversprechend war: The Knife wird von den  Lake District Farmers  beliefert. Das beste Rind- und Lammfleisch der Welt. Von denen aufgezogen, die sich darum kümmern. Geliefert an diejenigen, die es wissen – so beschreibe sich die Lake District Farmers selber.

Die Lake District Farmers sind unter den Metzgern so hochkarätig sind, dass sie auswählen können, welche Londoner Restaurants sie beliefern und viel Spitzengastronomie dabei.

So buchten wir in „The Knife“ einen Tisch für unseren ersten Abend in London. Um es vorweg zu nehmen: Es hat nicht alles gepasst in dem Restaurant – aber hier hatten wir wirklich das beste Fleisch, welches jeder von uns jemals gegessen hatte.

The Knife ist ein sehr kleines rustikales Restaurant, das unscheinbar an der Brixton High liegt.

Es ist sehr schmal und hat nur wenige Tische. Die Einrichtung ist rustikal und wahrscheinlich wurde sie selber zusammengezimmert. Am Ende hat man einen Blick in die offene Küche, die Bedienung war herzlich und das Publikum bunt gewürfelt.

Die Weinauswahl ist beachtlich und wir entschieden uns für einen Pigmentum, Cahors, Malbec 2013 mit einer wunderbaren Farbe, mit einer eleganten Tanninstruktur und kräftigen Aromen von roten und schwarzen Früchten.

Als Vorspeise wählten wir – absolut unpassend zum Wein – Saddleback Pork Scratchings with Apple Sauce. Ich kannte die Scratchings schon aus Pubs, wo sie in kleinen Tüten als Snacks angeboten werden. Aber in „The Knife“ werden sie frisch zubereitet und sie waren großartig. Wer es ausprobieren möchte, ganz zum Schluss hänge ich das Rezept an.

Zum Hauptgang wählten wir ein Chateaubriand und als Beilagen Yorkshirepudding with gravy, Beef Dripping Chips und Roasted Field Mushrooms.

Das Fleisch war ein Erlebnis – mehr mag ich nicht dazu sagen. Ich bin jetzt noch vom Genuss und Glück erfüllt, das es uns bereitete.

Erwähnenswert sind sich auch die Beef Dripping Chips, die man so auf dem Kontinent nicht findet. Große Kartoffeln werden langsam in Rinderfett gegart und dann in der Fritteuse knusprig gebraten: Außen knusprig – innen cremig weich.

Das Essen war so großartig, dass wir absolut zufrieden waren. Auf ein Dessert haben wir verzichtet, denn die Portionen  vorher waren enorm groß.

Zum abschließenden Espresso (der auch ausgezeichnet war) hätten wir gerne einen anständigen Cognac gehabt. Aber das war ein kleiner Makel, die Auswahl an Spirituosen ist sehr begrenzt.

„The Knife“ ist einen Besuch wert, nein, eigentlich ist es ein Muss!

Rezept: Saddleback Pork Scratchings

Zutaten:

500 g Schweinehaut vom Bauch
Meersalz

Zubereitung:

Die Schweinehaut reichlich mit Salz bestreuen und 20 Minuten einwirken lassen.
Den Backofen auf 220 ° C vorheizen.
Das überschüssige Salz von der Haut streichen und trocken tupfen.
Die Haut in 1 cm Streifen schneiden.
Zwischen zwei schwere Backbleche legen, die mit Pergamentpapier ausgelegt sind, und mit einem Gewicht darauf in den Ofen beschweren.
Nach 20 Minuten kann man die Haut kontrollieren. Wenn sie nicht knusprig ist, noch einmal zurück in den Ofen.
Auf Geschirrtuch abtropfen und abkühlen lassen.
In einem luftdichten Behälter kann man sie bis zu 3 Tage aufbewahren.

Dazu passt sehr gut Apfelmus.

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